Sommer 2021

BMZ-Neuerwerbungen 1. & 2. Quartal 2021

Liebe Leserinnen und Leser,

wir freuen uns, Ihnen 825 Neuerwerbungen (Bücher, Hefte, hochwertige eBooks, Noten, audiovisuelle und Online-Medien) aus dem 1. & 2. Quartal 2021 präsentieren zu dürfen. Es werden auch die Inhaltsbeschreibungen, die vergebenen Schlagworte sowie Internet-Links zu den Inhaltsverzeichnissen, Volltexten oder Filmdateien der jeweiligen Titel mit abgedruckt. Bitte beachten Sie, dass unmittelbar hinter den Verfasser-Namen die Geburtsdaten der Autoren erscheinen. Diese sind nicht mit den Erscheinungsjahren der Bücher zu verwechseln. Letztere werden im Text zwischen Verlagsangabe und Seitenzahl angezeigt. Viel Freude beim Stöbern wünscht Ihre Bibliotheks- und Medienzentrale. 

Ein Klick auf die Bilder unten führt zum Download der Listen.

Rezensionen der BMZ-Mitarbeiter*innen

Angela Tiesler empfiehlt:

Susanne Ospelkaus:  
Meine Reise durch das Trauerland
Gießen : Brunnen Verlag 2021, 157 Seiten 
ISBN 978-3-7655-0761-8

Zwei Bücher möchte ich gerne empfehlen, die sich beide mit dem Thema „Umgang mit lebensbedrohlicher Krankheit“ beschäftigen. Beide Titel nehmen sich des Themas nicht aus einer theoretischen Perspektive an, sondern beschreiben aus sehr persönlichem Blickwinkel von Betroffenen und Angehörigen das Erleben von der Diagnose einer – in beiden Fällen – Krebserkrankung bis hin zur Heilung im einen oder zum Sterben im anderen Fall.

Das Buch von Susanne Ospelkaus „Meine Reise durch das Trauerland“ berührt besonders dadurch, dass die Autorin bei ihrer Diagnose Mutter von zwei sehr kleinen Kindern ist und von Ärzten zu Anfang überhaupt nicht ernst genommen wird. Ihre Erschöpfung wird darauf zurückgeführt, dass Frauen in dieser Lebensphase nun mal sehr erschöpft sind. Ihr Kampf, mit ihren Gefühlen und ihrem Körperempfinden – sie spürt, dass da mehr ist als normale Erschöpfung – ernst genommen zu werden, ist bemerkenswert, und sie findet endlich auch in einer Ärztin die Person, die genauer hinschaut und noch rechtzeitig für eine Behandlung die richtige Diagnose stellt und entsprechende Schritte veranlasst. Susanne Ospelkaus beschreibt trotz des schweren Themas mit viel Humor ihr Erleben, das mit ihrer eigenen Heilung nicht endet, sondern die junge Familie in der Folge mit noch Schwerwiegenderem konfrontiert, als auch bei ihrem Mann eine Krebserkrankung festgestellt wird. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, fühlte mich mit hineingenommen in die Herausforderungen, denen sich Susanne Ospelkaus und ihre Familie die ganze Zeit über mit Hilfe ihres tiefen Gottvertrauens stellten. Auch die Frage, weshalb Gott diese Situation zulässt, wird dabei nicht ausgeklammert, und das Vertrauen in die Liebe Gottes muss durch all den erlebten Schmerz hindurch immer wieder neu durchbuchstabiert werden. Trotz des schweren Themas ist das ein sehr ermutigendes Buch, das ich jedem empfehle, der mit Menschen in vergleichbaren Situationen zu tun hat.

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Esther Schulz:   
Ich sehe den Himmel - wie die Diagnose "Krebs" den Blick auf das Leben und das Sterben klärte 
Mittenaar-Bicken : werdewelt Verlags- und Medienhaus, 2. Auflage 2020, 219 Seiten 
ISBN 978-3-9820170-8-2

Das zweite empfehlenswerte Buch „Ich sehe den Himmel“ von Esther Schulz, das von Ehemann und Sohn der Autorin nach deren Tod herausgegeben wurde, begleitet eine Frau Ende 50, die sich nach ihrer Krebsdiagose gegen eine Chemotherapie entscheidet. Es beschreibt aus ihrer eigenen Sicht, weshalb sie diese Entscheidung so trifft und wie sie das eine Jahr von der Diagnose bis zum Sterben erlebt. Loslassen ist dabei das große Thema, und Esther Schulz geht sehr bewusst und Schritt für Schritt damit um. Für ihre Familie ist ihre Entscheidung, keine Chemotherapie in Anspruch zu nehmen, extrem herausfordernd, zumal es durchaus Aussicht auf Heilung gibt. Sowohl ihr Ehemann als auch ihr Sohn kommentieren diese Entscheidung aus ihrer Sicht und beschreiben ihren eigenen Weg zur Akzeptanz. Dabei klammert vor allem der Sohn auch nicht seine eigene Wut aus, die er zeitweise über die Entscheidung der Mutter empfand. Wie diese Familie in einer sehr offenen Art, die kein Thema ausklammert, immer wieder neu einen Weg im Erleben der fortschreitenden Erkrankung und Schwäche von Ehefrau, Mutter, Schwiegermutter und Oma findet, hat mich fasziniert. Erschreckend fand ich dagegen teilweise den Umgang von Ärzten mit der Entscheidung von Frau Schulz, keine Chemotherapie zu wollen. Das ging soweit, dass ihr von manchen Ärzten jegliche Hilfe verweigert wurde, weil sie diesen Weg gewählt hatte; trotzdem fanden sich auch solche, die ihr mit Verständnis begegneten und sie unterstützten, wie es notwendig war.
Für mich hat dieses Buch die Frage nach meinen eigenen Wünschen aufgeworfen, sollte ich jemals in eine ähnliche Situation kommen. Es ist auch ein wichtiges Buch für alle, die in Seelsorge und Medizin mit schwer erkrankten Menschen arbeiten, denn es ermutigt, genau hinzuschauen, was diese wollen, anstatt sich von eigenen Überlegungen oder dem, was allgemein üblich ist, leiten zu lassen. Wie es möglich ist, einen Menschen in existenziellen Fragen wie denen nach dem angemessenen Umgang mit Krankheit und Sterben so zu begleiten, dass er sich auch dann noch ernst genommen fühlt, wenn ich diesen Umgang selbst nicht nachvollziehen kann, das zu zeigen ist eine große Stärke dieses Buches. Und auch hier trägt eine lebenslange, tiefe und vertrauensvolle Gottesbeziehung die ganze Familie durch alle Phasen des Abschieds hindurch.

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Buch-Neuerwerbungen im Sommer - einzeln vorgestellt

Markus Vogt:
Christliche Umweltethik - Grundlagen und zentrale Herausforderungen

Freiburg : Herder 2021, 782 Seiten
ISBN 978-3-451-39110-1

Aufbauend auf den Sustainable Development Goals der UNO und der Enzyklika "Laudato si‘" entfaltet der Autor eine systematische umweltethische Reflexion, die sich mit den vielfältigen Spannungen zwischen den normativen Ansprüchen von Klima- und Umweltschutz und den Bedingungen gesellschaftlicher Transformation auseinandersetzt. Die Religionen betrachtet er als wesentlichen Faktor für die Vermittlung zwischen den Vorstellungen des guten Lebens und den gesellschaftlichen Strukturen. In 22 Kapiteln werden die maßgeblichen sozialethischen Theoriemodelle, die ökotheologische Tiefendimension und die praktischen Handlungsfelder ausgelotet. Ein umfassendes, lehrbuchhaft aufgebautes Kompendium des ökologischen Wissens.

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Johannes Reimer:
Gottes Herz für dein Dorf - Ideen und Strategien für Gemeinde auf dem Land

Moers : Brendow 2020, 213 Seiten
ISBN 978-3-96140-144-4

Ein Erfahrungsbericht über Gemeindebau auf dem Dorf und gleichzeitig eine Einführung in die Spezifika des ländlichen Raums. Fragen wie Antworten wollen herausfordern und zugleich ermutigen, damit Kirche Teil des Dorflebens bleibt. Kaum ein anderes Thema verursacht in Deutschland in Sachen Gemeindeentwicklung so viel Skepsis wie Gemeindebau auf dem Land. Kaum ein Pastor zieht noch begeistert aufs Land. Funktioniert Gemeindearbeit auf dem Dorf überhaupt noch? Gibt es nicht auf dem Land genug Kirchen, die nicht funktionieren, weil die Menschen nicht mehr hingehen oder sich aufgrund demografischer Gegebenheiten zu einer Kirche in der nächsten Stadt orientieren? Ist ländliches Gemeindewachstum also ein Relikt aus vergangener Zeit?

Aus eigener Erfahrung weiß Johannes Reimer, auf dem Dorf Gemeinde zu bauen und zu leben, funktioniert! So lautet daher auch die ermutigende Botschaft dieses Buches. Doch die Kirche muss sich dafür verändern. Auf dem Land wird sie sich künftig viel mehr um den Alltag der Menschen bemühen müssen als um die Durchführung eines traditionellen Gottesdienstes. Reimer ist überzeugt: Kirchliches Leben muss sich viel stärker außerhalb eines dörflichen Gemeindezentrums abspielen. In diesem Buch zeigt er neue Ideen und Strategien dazu auf.

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Jörg Lauster:
Der heilige Geist - eine Biographie

München : Beck 2021, 431 Seiten
ISBN 978-3-406-76627-5

Jörg Lauster erzählt die Biographie des Heiligen Geistes von der Schöpfungsgeschichte über frühchristliche, mystische, philosophische und romantische Geistvorstellungen bis zum heutigen Pfingstchristentum und zu der Frage, wo in einer entzauberten Welt der Geist vernehmbar wird. Er zeigt dabei anschaulich, wie es im Namen des Geistes immer wieder zu Neuaufbrüchen kam, geht aber auch der dunklen Seite dieser rätselhaften Macht nach. Neben Gott Vater und seinem Sohn Jesus Christus ist der Heilige Geist die dritte Person des »dreieinigen Gottes«. Er schwebte vor der Schöpfung über der Urflut, senkte sich bei der Taufe auf Jesus herab und ließ die Apostel im Pfingstwunder in fremden Sprachen predigen. Der Geist erscheint als säuselnder Wind und brausender Sturm, als Feuer und Taube, in der Kirche und in der freien Natur. Er ist die große verändernde Macht, die zu Taten der Liebe anstiftet, Visionen befeuert, Künstler und Prediger inspiriert, Traditionen und Autoritäten untergräbt und als Weltgeist die Geschichte vorantreibt.

Jörg Lauster geht in seiner Biographie des Heiligen Geistes weit über die Theologiegeschichte hinaus, denn in politischen Utopien, in philosophischen Freiheitsideen, im künstlerischen Geniekult oder in der modernen Naturbetrachtung zeigt sich, wie sich der Geist auch in einer säkularisierten Welt Ausdruck verschafft. Das geheime Zentrum dieser ersten Biographie des Heiligen Geistes ist die Philosophie der Renaissance, die wie ein Scharnier Mittelalter und Moderne, göttlichen und menschlichen Geist miteinander verbindet.

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Claudia Gärtner:
Klima, Corona und das Christentum - religiöse Bildung für nachhaltige Entwicklung in einer verwundeten Welt

Bielefeld : Transcript 2020, 193 Seiten
ISBN 978-3-8376-5475-2

Die Corona- und Klimakrise zeigen, dass sich globale Krisen nicht mehr auf Bereiche wie Gesundheit, Ökologie, Wirtschaft oder Soziales begrenzen lassen. Wie diese multiple Krise bewältigt werden kann, ist gänzlich offen. Religiöse Bildung für nachhaltige Entwicklung befähigt Heranwachsende, kompetent mit der offenen und prekären Zukunft der Welt umzugehen. Das Christentum kann dazu Traditionen nachhaltigen Lebens und Visionen für eine gerechte, lebenswerte Zukunft aller Menschen bereitstellen. Hieraus entwirft Claudia Gärtner - im interdisziplinären Gespräch mit Politischer Theologie und kritischen Bildungstheorien - Leitlinien und praktische Bausteine für eine politische religiöse Bildung für nachhaltige Entwicklung.

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Ferenc Herzig (Hg.):
Kirche der Zukunft, Zukunft der Kirche - 23 junge Pfarrerinnen und Pfarrer erzählen
Gütersloh : Gütersloher Verlagshaus 2021, 223 Seiten
ISBN 978-3-579-07431-3

Mit der Leidenschaft des Aufbruchs: Wie denken junge Pfarrerinnen und Pfarrer über die Zukunft der Kirche? Was fürchten sie? Wovon träumen sie? Welche Ideen und sogar Visionen haben die, die die Zukunft von Kirche und Gemeinde wesentlich mitgestalten und begleiten werden. In diesem Buch melden sich 23 Pfarrerinnen und Pfarrer zu Wort, die spannende und auch radikale Ideen entwickeln, wie sich in der Kirche etwas ändern kann. Ein überraschend anderes Buch voller Gedanken, Träume und Ideen, ohne Angst vor Provokation und mit der Leidenschaft des Aufbruchs.

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Uta Pohl-Patalong:
Kirche gestalten - wie die Zukunft gelingen kann

Gütersloh : Gütersloher Verlagshaus 2021, 255 Seiten
ISBN 978-3-579-06536-6

Die Institution Kirche ist im Umbruch und oft herrscht bei den Verantwortlichen die Wahrnehmung vor, diesem Geschehen hilflos ausgeliefert zu sein. Dieses Buch bietet Orientierung und Entscheidungshilfen bei der Suche nach der künftigen Gestalt von Kirche und Gemeinde. Zentrale Themen, die gegenwärtig kontrovers diskutiert werden und zu denen Entscheidungen getroffen werden müssen, werden mit ihren Herausforderungen dargestellt. Die Darstellung historischer und theologischer Hintergründe verhilft zu einem besseren Verständnis, worum es eigentlich geht. Ein Überblick über verschiedene Möglichkeiten der Entscheidung mit ihren Vor- und Nachteilen erweitert das Spektrum von Lösungsmöglichkeiten. Konkrete Fragen helfen bei einer Entscheidungsfindung. Abschließend werden erste Schritte zur Umsetzung der Entscheidung vorgestellt.

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Evangelische Kirche in Deutschland (Hg.):
Freiheit digital - die Zehn Gebote in Zeiten des digitalen Wandels
 
Leipzig : Evangelische Verlagsanstalt 2021, 246 Seiten
ISBN 978-3-374-06858-6

Die Digitalisierung zieht sich durch nahezu alle Lebensbereiche. Vieles verändert sich – doch gerade darin stellen sich zentrale ethische Grundfragen neu: Wie gehen Menschen miteinander um, welche Verantwortung tragen sie für Umwelt und Leben? Den digitalen Wandel in Freiheit und Verantwortung gestalten – das ist das leitende Anliegen dieser Denkschrift des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Es sind zeitlose Fragen nach Zukunftssicherung, Arbeit und Muße, Treue und Untreue oder Wahrheit und Lüge, die im Kontext der Digitalisierung neu betrachtet werden.

Die Denkschrift ermutigt, die Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, blendet kritische Aspekte aber nicht aus. Sie schafft dabei eine Verbindung zu einem zentralen Text der biblischen Tradition: den Zehn Geboten. Diese erweisen sich auch in Zeiten des digitalen Wandels als ethische Grundorientierung für ein Leben in Freiheit und Verantwortung.

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Thomas Hirsch-Hüffell:
Die Zukunft des Gottesdienstes beginnt jetzt - ein Handbuch für die Praxis

Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht 2021, 298 Seiten
ISBN 978-3-525-62017-5

Gottesdienst ist in seiner Standardform ins Schlingern geraten – ein Zeichen dafür, dass über kirchliche Formen und Rituale nachgedacht werden muss. Denn die Zukunft des Gottesdienstes beginnt jetzt, hier und heute. Das Buch bietet neben allgemeinen und speziellen Betrachtungen zum Gottesdienst – vom Stand der Dinge bis hin zu Ideen für die Zukunft des Gottesdienstes – Hinweise zu Details im normalen agendarischen Gottesdienst, wie Lesungen, Abendmahl oder Gebet, sowie zu den Kasualgottesdiensten. Darüber hinaus liefert Thomas Hirsch-Hüffell schnell anwendbare Übungen zu Liturgie und Predigt, vielfach erprobt in seiner langjährigen Ausbildungspraxis am Gottesdienstinstitut der Nordkirche – u.a. zu Präsenz, Vortragen, Erleben des Raumes, öffentlichem Gebet und vielem mehr. Sämtliche Übungen stehen als digitales Material zum Download zur Verfügung. Es gilt: Neues Ausprobieren und mit dem Erfolg wie auch dem Scheitern leben, denn für den Gottesdienst sind Versuch und Irrtum lebenswichtig.

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Film-Neuerwerbungen im Sommer - einzeln vorgestellt

Jugend ohne Gott  
Alain Gsponer, Katholisches Filmwerk, Spielfilm, Deutschland 2017 
1 DVD-Video (110 Minuten)

Die spannende Vision um die junge Elite der Zukunft: In der digitalisierten Gesellschaft der Zukunft spielen Liebe, Moral und Menschlichkeit kaum noch eine Rolle. Alles ist auf Leistung, Anpassung und Effizienz getrimmt. Frei nach dem gleichnamigen Roman von Ödön von Horváth erzählt Regisseur Alain Gsponer die Geschichte einer Gruppe von Eliteschülern, die plötzlich die Schattenseiten ihrer eigenen Leistungsgesellschaft erfahren ...

Zach macht sich widerwillig auf in das Hochleistungs-Camp der Abschlussklasse. Anders als sein Kommilitonen hat er kein Interesse daran, auf die renommierte Rowald-Universität zu kommen. Obwohl sie ihn nicht versteht, ist die ehrgeizige Nadesh von dem Einzelgänger fasziniert und versucht, ihm näherzukommen. Zach wiederum interessiert sich mehr für das geheimnisvolle Mädchen Ewa, das im Wald lebt und sich mit Diebstählen über Wasser hält. Als Zachs Tagebuch verschwindet und ein Mord geschieht, scheint der fragile Zusammenhalt der jugendlichen Elite an sich selbst zu zerbrechen. Nur der vermeintlich moralisch integre Lehrer versucht zu helfen, aber dafür ist es schon zu spät ...

"In einer Gesellschaft, in der nur noch Leistungskriterien zählen, ist auch der Zugang zu den besten Studienplätzen ans Abschneiden in einem Trainingslager gekoppelt. Als es bei der Auslese unter den Schülern zu einem Todesfall kommt, zwingt der Prozess gegen den vermeintlich Verantwortlichen die übrigen Aspiranten zur Auseinandersetzung mit der herrschenden Doktrin. Freie Adaption von Ödön von Horváths 1937 erschienenem Roman, die dessen Anklage der entmenschlichten Nazi-Gesellschaft formal reizvoll in die nahe Zukunft verlegt. Während sich der dystopische Entwurf nicht allzu prägnant von ähnlichen Stoffen unterscheidet, gelingen einige durchaus interessante Aktualisierungen." (www.filmdienst.de)

Mit Verleih- und Vorführrechten!  
Auch als Online-Video zum Download   

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Corpus Christi 
Jan Komasa, Katholisches Filmwerk, Spielfilm, Polen 2019
1 DVD-Video (115 Minuten)

Daniel ist 21 Jahre alt und in einem polnischen Jugendgefängnis inhaftiert. Lichtblicke sind für ihn allein die Predigten des katholischen Pfarrers, die ihn spirituell erwecken. Auf Bewährung entlassen, wird ihm jedoch der Wunsch verwehrt, selbst Seelsorger zu werden. Stattdessen soll er zur Resozialisierung in ein Sägewerk in die ostpolnische Provinz. In dem kleinen Dorf wird Daniel allerdings wegen seines gestohlenen Priestergewandes für einen jungen Geistlichen gehalten – und schon bald als Vertretung für den alkoholkranken konservativen Pfarrer engagiert. Mit viel Witz und Geistesgegenwart wächst er in diese Rolle hinein. Nie zuvor hat er so viel Zuwendung und Anerkennung erfahren. Seine unkonventionellen Predigten berühren die Menschen. Er weicht auch ihrem schweren Trauma nicht aus, dem Unfalltod von sechs jungen Dorfbewohner/-innen, der die Gemüter der Einheimischen vergiftet. Mit seiner entschiedenen Art stößt er aber auch auf Widerstand. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis seine Täuschung aufzufliegen droht. Doch Daniel, der sich Pater Tomasz nennt, scheint keine Furcht mehr zu kennen.

Mit Verleih- und Vorführrechten!  
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Johannes Gutenberg und die Erfindung des Buchdrucks
Uwe Meyer-Burow, WBF, Dokumentarfilm, Deutschland 2021 
1 DVD-Video (15 Minuten)

Wie gelang es Johannes Gutenberg, Goldschmied und Spiegelmacher aus Mainz, eine der bedeutendsten Erfindungen zu machen: die Kunst, Bücher zu drucken? Spielfilmszenen und Dokumente zeigen den langen und schwierigen Weg - oft begleitet von Rechtsstreitigkeiten - bis zum Druck der ersten Schriften. Mithilfe seines Geldgebers Fust gelingt es Gutenberg, das aufwendige Druckverfahren zu realisieren. Der Druck der Bibel ist der Höhepunkt seiner Schaffenskraft - und zugleich sein finanzieller Ruin. Gutenberg kann die Kreditzinsen an Fust nicht zurückzahlen.

Mit Verleih- und Vorführrechten!   
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Die Hexenverfolgung: Es konnte jeden treffen - Ursachen, Prozessverlauf, erste Zweifel 
Uwe Meyer-Burow, WBF, Dokumentarfilm, Deutschland 2021
1 DVD-Video (15 Minuten)

Der Glaube an Magie und Hexen hatte in Europa bis in die Neuzeit eine lange Tradition. Hexen wurden gefürchtet, zunächst aber nicht verfolgt. Das änderte sich im 15. Jahrhundert, als aus ihnen Teufelsanbeter wurden, die angeblich den christlichen Glauben zerstören. Animationen, Spielfilmszenen und Dokumente veranschaulichen, welche Vorstellungen die Menschen damals von Hexen hatten, z. B. wie sie mit dem Teufel in der Walpurgisnacht "wüste Gelage" feierten. Schwerpunkte des Films sind die vielfältigen Ursachen der Hexenverfolgung sowie der Verlauf eines Hexenprozesses. Gegen dieses unmenschliche Verfahren der Inquisition wendet sich schließlich der Jesuit Friedrich Spee in seiner anonymen Schrift "Cautio Criminalis" - "Rechtlicher Vorbehalt".

Mit Verleih- und Vorführrechten!  
Auch als Online-Video zum Download​​​​​​​

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E-Kamishibai

Das Medienportal der Bibliotheks- und Medienzentrale (BMZ) in Speyer bietet jetzt auch elektronische Kamishibai (E-Kamis) an. Damit stehen die beliebten Bilderbuchkinos auch in digitalem Format als PDF-Dateien in hochauflösender Qualität für Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Kinder und Jugendliche zur Verfügung.

Das Kamishibai ist ein ursprünglich aus Japan stammendes Erzähltheater. In der analogen Form werden die Geschichten in einer szenischen Abfolge von Bildern mit einem kleinen Bühnenmodell aus Holz präsentiert. Die BMZ eröffnet das neue E-Kamishibai-Angebot mit sieben Erzählungen aus dem Neuen Testament (zum Beispiel „Der barmherzige Samariter“), vier aus dem Alten Testament (beispielsweise „Die Schöpfungsgeschichte“) sowie einem E-Kamishi zu Martin Luther. Eine detaillierte Übersicht bietet das Themenheft „E-Kamishibai“. Weitere Kaufvorschläge nimmt die BMZ gerne entgegen.

Die Medien können auch geteilt werden, sodass die Schülerinnen und Schüler die Bilder für sich entdecken können.

Sie interessieren sich für unsere weiteren Neuerwerbungen?
Unsere Neuwerbungslisten finden Sie in der Rubrik "Neuerwerbungen".

Themenjahr 2021: Jüdisches Leben in Deutschland

Wir sind keine Dinosaurier - jung & jüdisch in Deutschland
Stefan Adam & Silke Stürmer, Evangelisches Medienhaus, Dokumentarfilm, Deutschland 2018
1 DVD-Video (20 Minuten)

Sie gehen zur Schule, haben viele Freunde und mögen alles, was mit Musik und Tanz zusammenhängt. Lisa, Eva und Samuel aus Süddeutschland sind Jugendliche jüdischen Glaubens. Wir begegnen ihnen zum ersten Mal beim "Jewrovision", dem größten jüdischen Sing- und Tanzfestival Europas. Hier spüren sie, dass sie keine Exoten sind. In ihrem Alltag fühlt sich das nicht immer so an. Sie kennen Ressentiments, gar Übergriffe, wollen nicht auf die Shoah reduziert werden und fühlen sich als junge Deutsche keineswegs verantwortlich für den Israel-Palästina-Konflikt, auch wenn ihnen der Staat Israel viel bedeutet.

"Wir sind keine Dinosaurier - Jung & jüdisch in Deutschland" zeigt, wie sie leben, denken, ihren Glauben praktizieren und zu Traditionen stehen. Darüber hinaus geht die Dokumentation auf Feiertage wie Chanukka ein, auf Gebetspraktiken in einer hiesigen Synagoge und versucht zu klären, wie "koscher" gekocht wird. Im Mittelpunkt aber stehen die drei Jugendlichen und wie sie - möglichst normal - ihr Leben gestalten.

Mit Verleih- und Vorführrechten!

Ekkehard Vollbach:
Dichter, Denker, Direktoren - Porträts deutscher Juden

Leipzig : Edition Chrismon 2020, 256 Seiten
ISBN 978-3-96038-243-0

Ihre Namen sagen uns heute wenig: Friedrich Gustav Jacob Henle, Clara Immerwahr, Gustav Weil oder Hermann und Leonhard Tietz. Wenn man aber bedenkt, dass der Anatom Henle als Könner am Mikroskop der erste war, der sich teilende Zellkerne dokumentierte und Clara Immerwahr eine der ersten Frauen Deutschlands, die studierte und als Chemikerin promovierte, dass wir ohne Gustav Weil die Märchen von Tausendundeiner Nacht im Deutschen nicht lesen könnten und die Gebrüder Tietz mit der "Erfindung" des Warenhauses und der Begründung von Hertie und Galeria Kaufhof unser Einkaufsverhalten auf lange Zeit revolutionierten, dann wird klar: Jüdische Frauen und Männer des 19. Jahrhunderts haben unsere Kultur nachhaltig geprägt.

Das Buch stellt zwanzig jüdische Persönlichkeiten vor - von bekannten wie Levy Strauß oder Abraham Mendelssohn Bartholdy bis hin zu heute weitgehend unbekannten Männern und Frauen. Es gewährt Einblick in deren Lebenswelt, in religiöse Traditionen und gesellschaftliche Milieus der damaligen Zeit und zeigt, dass jüdisches Leben aus unserer Kultur nicht wegzudenken ist - weder gestern noch heute.

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Raphael Rauch: 
"Visuelle Integration"? - Juden in westdeutschen Fernsehserien nach "Holocaust"

Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht 2018, 458 Seiten
ISBN 978-3-525-31048-9

Die amerikanische Serie TV-Serie Holocaust wurde im Januar 1979 in Deutschland ausgestrahlt und hatte eine damals nicht vorstellbare Wirkung. Über 20 Millionen Menschen sahen das Medienereignis und wurden so intensiv und emotional enorm berührend mit dem nationalsozialistischen Massenmord konfrontiert. Die Ausstrahlung von Holocaust gilt als erinnerungsgeschichtliche Zäsur und Meilenstein in der Aufarbeitung der NS-Gräuel. Der Begriff Holocaust wurde 1979 "Wort des Jahres" und gab jenem Verbrechen, das Winston Churchill noch "crime without a name" bezeichnete, einen Namen.

Lange Zeit hatten die Deutschen noch unreflektiert in der nationalsozialistischen Terminologie von der "Endlösung" gesprochen. Der Erfolg der amerikanischen Holocaust-Produktion ermutigte deutsche Rundfunkanstalten, eigene Serien zum Dritten Reich in Auftrag zu geben. Sie hatten eine "visuelle Integration" jüdischer Figuren zum Ziel. Darunter verstand der Schriftsteller Wolfdietrich Schnurre ein gesellschaftspolitisches Anliegen: Durch das Sichtbarmachen jüdischer Kultur im Fernsehen sollte diese nicht nur ins Fernsehen, sondern auch in das Bewusstsein der bundesrepublikanischen Gesellschaft gerückt werden.

Ausgehend vom gesellschaftspädagogischen Auftrag und Selbstverständnis des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zeigt diese Studie, wie das normative Anliegen der "visuellen Integration" in den erinnerungspolitisch aufgeladenen 1980er-Jahren im Spannungsfeld von Aufklärungswillen und Geschichtsvergessenheit nur bedingt erreicht wurde. Als Fallbeispiele dienen "Soll und Haben", "Holocaust", "Ein Stück Himmel", "Heimat", "Levin und Gutman" sowie "Kir Royal".

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