Aktuelles im Oktober 2025
BMZ-Neuerwerbungen 1. & 2. Quartal 2025
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, Ihnen 577 Neuerwerbungen (Bücher, Hefte, Noten, audiovisuelle und Online-Medien) aus dem 1. & 2. Quartal 2025 präsentieren zu dürfen. Es werden auch die Inhaltsbeschreibungen, die vergebenen Schlagworte sowie Internet-Links zu den Inhaltsverzeichnissen, Volltexten oder Filmdateien der jeweiligen Titel mit abgedruckt. Bitte beachten Sie, dass unmittelbar hinter den Verfasser-Namen die Geburtsdaten der Autoren erscheinen. Diese sind nicht mit den Erscheinungsjahren der Bücher zu verwechseln. Letztere werden im Text zwischen Verlagsangabe und Seitenzahl angezeigt. Viel Freude beim Stöbern wünscht Ihre Bibliotheks- und Medienzentrale.
Ein Klick auf die Bilder unten führt zum Download der Listen.
Buch- und Film-Neuerwerbungen im Oktober - einzeln vorgestellt
Tomáš Halík:
Nicht ohne Hoffnung - Glaube im postoptimistischen Zeitalter
Freiburg : Herder, Neuausgabe 2025, 254 Seiten
ISBN 978-3-451-06956-7
Hoffnung wird besonders intensiv empfunden in Zeiten der Krise, im Leben jedes einzelnen Menschen wie auch von Gesellschaften. Wenn sich manche Hoffnungen als bloße Illusionen erweisen, ermöglicht dies der Hoffnung, sich zu reinigen und zu reifen, "in die Tiefe zu zielen" und sich neu auszurichten - Krise ist auch eine Wiege der Hoffnung. Die Hoffnung ist dann wie ein Spalt, durch den die Zukunft einen Strahl ihres Lichtes in die Gegenwart wirft. In diesem Buch würdigt Tomáš Halík verschiedene Gestalten der menschlichen Hoffnung und zeigt, was in ihnen verborgen sein kann - z.B. wenn in alltäglichen Erfahrungen existenzielle Fragen aufscheinen oder wenn darin die Sehnsucht nach dem Absoluten spürbar wird.
Die leisen und die großen Töne - es gibt Fäden, die nicht reißen
Emmanuel Courcol, Matthias-Film, Spielfilm, Frankreich 2024
DVD-Video & Online-Video (98 Minuten)
Thibaut ist ein berühmter Dirigent, der die Konzertsäle der ganzen Welt bereist. In der Mitte seines Lebens erfährt er, dass er adoptiert wurde und auch einen jüngeren Bruder hat, Jimmy, der in einer Schulküche arbeitet und Posaune in der Blaskapelle einer Arbeiterstadt spielt. Die beiden Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein. Nur in einer Sache sind sie sich einig: ihrer Liebe zur Musik. Thibaut ist beeindruckt vom musikalischen Talent seines Bruders. Er will die Ungerechtigkeit ihres Schicksals begleichen, seinem Bruder die eine Chance geben, die er nie hatte: sein Talent zu entfalten und mit dem kleinen Orchester einen nationalen Wettbewerb zu gewinnen. Eine Geschichte, die sowohl im Kleinen als auch im Großen, im Privaten wie im Politischen überwältigt, berührt und vor allem unterhält. Benjamin Lavernhe (Birnenkuchen mit Lavendel) und Pierre Lottin sind brillant in dieser großen filmischen Erzählung von zwei Männern, die Brüder werden, und erst dadurch die Welt verstehen.
Mit Verleih- und Vorführrechten!
Wolfgang Schmidbauer:
Feindesliebe - Plädoyer für ein fast vergessenes Prinzip
Paderborn : Bonifatius 2025, 158 Seiten
ISBN 978-3-98790-096-9
Eine Zumutung: Liebet eure Feinde! Unmöglich, wird man spontan antworten, und dennoch unerlässlich, wie Wolfgang Schmidbauer ausführt, der in diesem Buch die christliche Vorstellung der Feindesliebe in den Blick nimmt und - ausgehend von einem "Was wäre wenn?"- Möglichkeiten der Annäherung entwickelt. Als Psychoanalytiker kennt er die Mechanismen und Fallstricke, die bei Streitereien und Auseinandersetzungen greifen. Er zeigt, wie sie eskalieren und zu einer nie enden wollenden Spirale der Gewalt führen können, wenn Rechthaberei die Oberhand gewinnt. Gesetze können Konflikte nur einrahmen, nicht bändigen. Liebe ist die emotionale Waffe gegen den primitiven Racheimpuls.
Mit Beispielen aus Literatur- und Kulturgeschichte und persönlichen Erfahrungen in der Erinnerung an seinen im Zweiten Weltkrieg gefallenen Vater belegt er, dass Menschen primär soziale Geschöpfe sind. In jedem von uns sei die Möglichkeit angelegt, auf Rache zu verzichten und mit seinen Mitmenschen über Arbeit und Spiel zu interagieren, so Schmidbauer. Denn Liebe ist beides. Gerade dem Gedanken der Feindesliebe sollte man wieder Raum geben.
Magdalena Starke:
Wege des Abschieds - Rituale für Sterbende, Angehörige und Pflegende
Freiburg, Herder 2025, 159 Seiten
ISBN 978-3-451-02436-8
Schwerstkranke Menschen, die den Tod vor Augen haben, müssen ihre Liebsten und ihr ganzes Leben zurücklassen; für sie wie für ihre Zugehörigen geht es darum, Abschied zu nehmen von gemeinsamen Lebensplänen und dem Miteinander des irdischen Lebens. In dieser Situation können Rituale sehr hilfreich sein, weil sie bei den Sterbenden das Gefühl stärken, nicht allein zu sein, sondern von der Gemeinschaft begleitet und getragen zu werden. Die Abschiedsrituale in diesem Buch sind aus der jahrzehntelangen Arbeit der Autorin in der Hospizarbeit entstanden. Sie sind kurz und dennoch berührend, einfach umzusetzen und offen für alle Menschen, unabhängig von ihrem Glauben.
Anne-Charlott Trepp (Hg.):
Luther, der Leib und die Valenz des Materiellen
Göttingen : Wallstein 2025, 336 Seiten
ISBN 978-3-8353-5680-1
Mit einem Fokus auf den Leib und das Materielle macht der Band aktuelle kulturwissenschaftliche Ansätze für eine neuerliche Betrachtung des Reformators und "Mann des Wortes" fruchtbar. Aktuelle kulturwissenschaftliche Zugänge aufgreifend, untersucht der Band die Bedeutung des Leibes und des Sinnlich-Materiellen bei Martin Luther und im weiteren Kontext der Reformation. Die Geißelung des Körpers, Schlaf- und Nahrungsentzug lehnte Luther als Bußpraktiken einer auf Werkgerechtigkeit zielenden asketischen Lebensführung strikt ab. Doch welchen Stellenwert sollte der Körper in einer nicht-monastischen Welt besitzen? Verband Luther mit seiner neuen Theologie auch ein neues Konzept des Körperlich-Materiellen? Diesen Fragen gehen Vertreter und Vertreterinnen unterschiedlicher Disziplinen in der Verschränkung theologischer und lebensweltlicher Sichtweisen nach.
Luthers Anthropologie vom ganzen Menschen, Ehe und Sexualität, Schwangerschaft und Geburt, Tod und Gewalt im Bauernkrieg geraten ebenso in den Blick wie sein Umgang mit der bürgerlichen Dingwelt des Wohnens und seine Lust am Gärtnern. Binaritäten wie Leib und Seele, Innerlichkeit und Äußerlichkeit, Transzendenz und Immanenz wurden ständig neu vermessen. Damit stellt der Band die klassische These der Entzauberung und Entsinnlichung der Religion durch die Reformation ein weiteres Mal in Frage. Adressiert wird ein theologie- und kulturgeschichtlich interessiertes Lesepublikum.
Ricarda Höffler (Hg.):
Engel - intermediale Konstellationen in geistlicher Kunst, Musik und Theologie der Frühen Neuzeit
Regensburg : Schnell + Steiner 2025, 359 Seiten
ISBN 978-3-7954-3962-0
Auf einer medial breit gefächerten Quellenbasis widmen sich die hier versammelten Beiträge den vielfältigen Engelsvorstellungen des 16. bis 18. Jahrhunderts, die bislang vergleichsweise wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. In den Blick genommen werden neben der frühneuzeitlich-theologischen Reflexion der Engelsthematik vornehmlich Artefakte und Phänomene aus den Bereichen der geistlichen Musik, des kirchlichen Gottesdienstes und des Prozessionswesens, der bildenden Kunst unter Einschluss der ars emblematica sowie der geistlichen Dichtung. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf medienkombinatorischen Konstellationen, an denen wechselseitige Verstärkungen der beteiligten Medien (Bilder, Texte, Musik etc.) zu beobachten sind und die darauf zielten, die Engel als heilsmediale Entitäten zu würdigen und sie für den Menschen multisensorisch erfahrbar zu machen.
Der perfekte Tag - Animationsfilm zum Thema Glück
Christoph & Wolfgang Lauenstein, Katholisches Filmwerk, Animationsfilm, Deutschland 2024
DVD-Video & Online-Video (21 Minuten)
Der elfte Geburtstag. Das war für Vincent der perfekte Tag. Sein Opa lebte noch, seine Eltern waren noch zusammen, und gemeinsam lebten sie in einem schönen Haus auf dem Land. Kurzum: Vincent war glücklich. Doch knapp zwei Jahre später ist das nicht mehr so, denn nach der Trennung seiner Eltern wurde Vincent in ein Internat gesteckt. Und kurz darauf ist auch noch sein geliebter Opa gestorben. Alles, was Vincent geblieben ist, ist ein Foto von seinem elften Geburtstag, dem besten Tag seines bisherigen Lebens. Doch eines Tages gelangt Vincent zurück in die Vergangenheit. Und der einmalig perfekte Tag wiederholt sich für ihn wie durch Zauberhand. Wieder und wieder und wieder. Vincent ist entschlossen: Dieses Glück wird er niemals mehr hergeben ...
Mit Verleih- und Vorführrechten!
Michael Wolffsohn:
Feindliche Nähe - von Juden, Christen und Muslimen
Freiburg : Herder 2024, 271 Seiten
ISBN 978-3-451-07291-8
Die Hintergründe aktueller Konflikte: Michael Wolffsohn setzt sich, ausgehend von der aktuellen Politik, in seinem neuen Buch mit dem Verhältnis von Judentum, Christentum und Islam - gestern, heute und morgen - auseinander. In gewohnt pointierter Weise zieht er dazu Geschichte und Theologie heran. Seine illusionslosen und dennoch teils humorvollen und immer messerscharfen Analysen gelten insbesondere Terror, Krieg und Gewalt. Seine große mediale Präsenz als Talkshowgast, Interviewpartner und Publizist erklärt sich durch seine Fähigkeit zu faktengesättigten und allgemeinverständlichen Statements, die auch dieses Buch prägen. Vor dem Hintergrund eines wachsenden Antisemitismus in Europa, einer Zunahme des islamistischen Terrors und des eskalierenden Krieges zwischen Israel und seinen Nachbarn sind Michael Wolffsohns grundsätzliche Einordnungen und Erklärungen zum besseren Verständnis unabdingbar.
Monochrome - Kurzspielfilm zum Thema: Rassismus
Cédric Prévost, Katholisches Filmwerk, Kurzspielfilm, Frankreich 2023
DVD-Video & Online-Video (14 Minuten)
Der Kurzfilm "Monochrome" zeigt, wie digitale Medien und Künstliche Intelligenz unsere Kommunikation verändern. Thomas und Marie lernen sich über Videochat kennen. Als Thomas ein Treffen vorschlägt, gesteht Marie, dass sie nicht so aussieht, wie er denkt: Sie ist eine schwarze Frau, hat sich aber mit Hilfe von Deepfakes als weiße Frau ausgegeben. Ihr Ziel ist es, rassistische Männer emotional zu erreichen und sich dann zu offenbaren - als Akt gegen Rassismus. Thomas reagiert mit einer Panikattacke und rassistischen Beschimpfungen, was seine ideologische Haltung offenbart. Marie kontaktiert weitere Männer online und nutzt erneut ein weißes Erscheinungsbild. Der Film thematisiert Täuschung, Identität und den Umgang mit Hass. Maries Strategie wirft ethische Fragen auf: Kann man Hass mit Liebe begegnen? Ist Täuschung in diesem Kontext gerechtfertigt?
Mit Verleih- und Vorführrechten!
Schwarzmoll
Alessia Mandanici, Matthias-Film, Kurzspielfilm, Deutschland 2024
DVD-Video & Online-Video (18 Minuten)
Karla, eine Zweitklässlerin, liebt es zu zeichnen, zu basteln und Zeit mit ihrer besten Freundin Nele zu verbringen. Doch ihr Herz schlägt besonders für ihre geliebte Oma. Deren Verhalten jedoch verändert sich durch die fortschreitende Demenz zunehmend. Karla versucht mit Fantasie und Einfühlungsvermögen, die geheimnisvolle Welt ihrer Großmutter zu verstehen, auch wenn sie bei ihrer Mutter und den Mitschüler*innen auf wenig Verständnis stößt.
Mit Verleih- und Vorführrechten!
Eckart zur Nieden:
Als der Hahn Caruso mal nicht krähen konnte - 50 gleichnishafte Erzählungen
Holzgerlingen : Hänssler 2025, 192 Seiten
ISBN 978-3-7751-6291-3
Eine gut erzählte Geschichte bleibt uns oft länger im Gedächtnis als abstrakte Theorie - das wusste auch Jesus. Er erzählte zahlreiche Gleichnisse und gebrauchte vertraute Bilder, um den Menschen das Himmelreich zu erklären. Jetzt folgt der leidenschaftliche Geschichtenerzähler Eckhart zur Nieden erzählerisch seinen Spuren. Mit seinen 50 humorvollen Tiererzählungen regt er dazu an, geistliche Wahrheiten, den Kern des Evangeliums und die Andersartigkeit des Himmelreichs mit Herz und Sinn zu begreifen. Ein erfrischend kluges und lebensechtes Buch zum Schmökern und Genießen - und eine wunderbare Gelegenheit, selbst tiefer ins Himmelreich einzutauchen. Besonderheit: Jede Fabel wird am Ende mit einem kurzen Bibelvers und/oder einem erklärenden Kommentar des Autors ergänzt. Um hier jedoch nicht zu viel vorwegzunehmen und die Leser selbst zum Nachdenken anzuregen, stehen diese Verse/Kommentare buchstäblich "auf dem Kopf" - wie bei der Auflösung eines kleinen Rätsels. Diese ganz besondere Gestaltungsform ist gewollt, da die Fabeln bewusst für sich sprechen sollen.
Anna Böck:
Ausgeschöpft? - Glaube in der Klimakatastrophe
Neukirchen-Vluyn : Neukirchener 2025, 188 Seiten
ISBN 978-3-7615-7065-4
Die Klimakatastrophe ist längst keine Glaubenssache mehr: Wir befinden uns bereits mittendrin. Glaubenssache ist allerdings, was wir in, mit und gegen diese Weltlage machen, was wir erleben, fühlen und ertragen - davon ist Pfarrerin und Klima-Aktivistin Anna Böck überzeugt. Was bedeutet diese katastrophale Lage für unseren Glauben? Hat Gott uns angesichts der hoffnungslosen Aussicht noch etwas zu sagen? Wie kann Glaube uns tragen?
In kurzen, in sich abgeschlossenen Texten geht sie diesen Fragen nach, verknüpft Aktuelles aus der Klimabewegung mit biblischen Bezügen und zeigt auf, wo christlicher Glaube und Klimakatastrophe sich treffen. Ihre Beobachtungen sind scharfsinnig und schonungslos, einladend und einfühlsam, inspirierend und motivierend, machen betroffen und rütteln uns zugleich aus unserer Kirchenbanklethargie auf. Die vielfältigen Gastbeiträge stehen dem in nichts nach und machen das Buch zu einem kollektiven Denkprozess der Generationen zum gegenwärtigen Zeitgeschehen. Es geht um Schöpfungsverantwortung und Schuld, Glaube und Gerechtigkeit, Kipppunkte und Klima-Angst und vieles mehr. Beim Lesen wird schnell klar, warum wir nicht glauben können, ohne uns mit der Klimakatastrophe auseinanderzusetzen. Ein Buch für alle, die nach Mut suchen, nach Antworten und nach neuen Impulsen für den eigenen Glauben.
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