Aktuelles im November 2025
60 Jahre Medienzentrale Speyer 1965-2025
Unsere Medienzentrale der Evangelischen Kirche der Pfalz in Speyer feiert im Jahr 2025 ihren 60. Geburtstag. Die Zentralbibliothek der Landeskirche kann bereits auf eine 200-jährige Historie zurückblicken und wurde ca. 1820 gegründet.
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BMZ-Neuerwerbungen 2. & 3. Quartal 2025
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, Ihnen 535 Neuerwerbungen (Bücher, Hefte, Noten, audiovisuelle und Online-Medien) aus dem 2. & 3. Quartal 2025 präsentieren zu dürfen. Es werden auch die Inhaltsbeschreibungen, die vergebenen Schlagworte sowie Internet-Links zu den Inhaltsverzeichnissen, Volltexten oder Filmdateien der jeweiligen Titel mit abgedruckt. Bitte beachten Sie, dass unmittelbar hinter den Verfasser-Namen die Geburtsdaten der Autoren erscheinen. Diese sind nicht mit den Erscheinungsjahren der Bücher zu verwechseln. Letztere werden im Text zwischen Verlagsangabe und Seitenzahl angezeigt. Viel Freude beim Stöbern wünscht Ihre Bibliotheks- und Medienzentrale.
Ein Klick auf die Bilder unten führt zum Download der Listen.
Buch- und Film-Neuerwerbungen im November - einzeln vorgestellt
Frauke Rostalski:
Die vulnerable Gesellschaft - die neue Verletzlichkeit als Herausforderung der Freiheit
Bonn : Bundeszentrale für politische Bildung 2024, 188 Seiten
ISBN 978-3-7425-1124-9
Spätestens seit der Corona-Pandemie ist die Vulnerabilität von Menschen, Gruppen und Gesellschaften breiter in das öffentliche Bewusstsein getreten. Der Begriff zielt aber längst nicht mehr vorwiegend auf spezielle medizinische Bedrohungslagen, denn in einer sensibilisierten Gesellschaft ist auch das Bedürfnis nach Schutz vor Verwundungen durch Hassrede im Internet, in öffentlichen Funktionen und Debatten oder in sexueller Konnotation gewachsen. Die jüngere Rechtsprechung habe, so die Rechtswissenschaftlerin und Philosophin Frauke Rostalski, diese gesellschaftlichen Erwartungen aufgegriffen und entsprechende Verletzungen vermehrt unter Strafe gestellt. Rostalski bewertet nicht nach moralischen Maßstäben, ob und inwieweit Vulnerabilitäten zu dulden seien. Sie möchte eine Debatte darüber anregen, wie sich das berechtigte Streben nach Schutz vor Verletzungen mit den Freiheitsbedürfnissen der gesamten Gesellschaft bestmöglich verbinden lässt.
Schade, dass die Sendung mir nicht helfen konnte - sieben Kurzfilme zum Thema: Andersartigkeit
Joseph Bolz, Katholisches Filmwerk, Kurzspielfilme, Deutschland 2014-2018
DVD-Video & Online-Video (19 Minuten)
Sieben Kurzfilme über gesellschaftliche Normen, Vorurteile und Perspektivwechsel. Jeder Film der Reihe berichtet in Form einer ironischen Reportage über vermeintliche Defizite, die Menschen zu Außenseitern werden lassen, und setzt sich satirisch mit Diskriminierung und überholten Denkmustern auseinander.
Mit Verleih- und Vorführrechten!
Tim Engartner:
Raus aus der Bildungsfalle - warum wir die Zukunft unserer Kinder gefährden
Bonn : Bundeszentrale für politische Bildung 2025, 238 Seiten
ISBN 978-3-7425-1212-3
Marode Schulgebäude, Unterrichtsausfall, schlechte PISA-Ergebnisse und eine hohe Abbrecherquote: Um das deutsche Schulsystem scheint es nicht zum Besten bestellt. Trotz allen Bekenntnisses zum Wert der Bildung seitens der Politik seien die bisherigen Bemühungen, diesen Zustand zu ändern, bestenfalls halbherzig, so der Bildungsforscher Tim Engartner. Von der unzureichend ausgebauten Kita-Infrastruktur bis hin zur Unterfinanzierung der Hochschulen benennt der Autor zahlreiche Defizite im deutschen Bildungssystem. Im Fokus stehen dabei die Schulen: Während der Ausbau des Ganztagsunterrichts nur schleppend vorankomme, falle zugleich massenhaft Unterricht aus, Lehrer seien ungenügend ausgebildet, und die Unterrichtsqualität führe zu mangelhaften Lernergebnissen. Die Digitalisierung sei dabei keineswegs das Allheilmittel, als das sie vielfach präsentiert werde.
Finanziell besser gestellte Eltern schaffen sich, so Engartner, eigenständig Abhilfe, etwa durch private Nachhilfe oder den Wechsel ins Privatschulsystem. Dies verstärke die im internationalen Vergleich ohnehin extrem hohe soziale Selektivität im deutschen Bildungssystem. Diesen Zustand hinzunehmen, unterschätze, dass Bildungspolitik zugleich präventive Sozialpolitik sei, die arbeitsmarktrelevante Fähigkeiten vermittele und soziale Teilhabe ermögliche. Es sei nicht nur ungerecht, sondern auch leistungsfeindlich, dass das Elternhaus nach wie vor eine so große Rolle für den Bildungserfolg und die gesellschaftliche Positionierung spiele. Daher gelte es, so der Autor, den Wert von Leistung sowohl in der Gesellschaft als auch im Bildungssystem zu stärken.
Lena Raubaum & Leonie Schlager:
Komm, ich trag dich ein Stück, sagte die Schildkröte
Innsbruck, Tyrolia-Verlag 2025, 26 Seiten
ISBN 978-3-7022-4311-1
Etwas Trauriges wird passieren. Etwas sehr Trauriges, Unvorstellbares. Die Ich-Figur in diesem Bilderbuch steht vor einer schweren, herausfordernden Zeit. Jemand wird sterben. Das endgültige Abschiednehmen steht an. Vielleicht nicht sofort, aber bald. Viele Fragen türmen sich auf, Gefühle wirbeln herum, Kraft und Energie werden gebraucht. Und inmitten all dieses Chaos taucht sie plötzlich auf. Die Schildkröte. "Komm, ich trag dich ein Stück", sagt sie. Und sie trägt. Sie nimmt nicht die Fragen, sie nimmt nicht die Trauer, sie kann das Endgültige nicht aufhalten, aber sie gibt Halt, ist an der Seite, gibt Raum für alle Gedanken und sie erinnert an Schlaf und an Essen.
Es ist ein tief berührender, trauriger und zugleich tröstlicher Text, den Lena Raubaum hier vorlegt. Einer, der wie die Schildkröte das Endgültige weder leugnet noch schönredet, aber poetisch-feinfühlig durch diese schwere Phase trägt. Leonie Schlager findet dafür eine ebenso tiefgründige wie zarte Bildsprache, die genau diese Mischung aus Trauer und Hoffnung zum Ausdruck bringt und mit ihrer sehr offenen Erzähl-Figur ein breites Identifikationspotenzial eröffnet. Ein wichtiges Buch für eine schwierige Zeit - für Kinder und Jugendliche ebenso wie für Erwachsene. Initiiert und umgesetzt in enger Zusammenarbeit mit dem MOMO Kinderpalliativzentrum Wien.
Martina Steinkühler:
Erzähl.Mir.Leben. - Narratives Lernen in Religionsunterricht und religiöser Bildung
Stuttgart : Calwer Verlag 2025, 423 Seiten
ISBN 978-3-7668-4732-4
Geschichten zu erzählen und sie zu hören bereitet Freude. Und nicht nur das: Geschichten helfen Kindern, das Leben zu verstehen und sich mit existenziellen Fragen - Sinnfragen - auseinanderzusetzen. Geschichten mit Gott spielen dabei eine zentrale Rolle. Das Buch geht der Frage nach, inwieweit weltliche Erzählungen in religiösen Geschichten verwurzelt sind. Hat das Auswirkungen auf das Erzählen von Bibelgeschichten im religionspädagogischen Kontext? Die Autorin begibt sich unter folgenden drei zentralen Aspekten auf Spurensuche: Wahrnehmen (Analyse moderner Kinderbücher und Bilderbücher) / Erkunden (Auseinandersetzung mit Mythen, Märchen und klassischen Erzählformen) / Gestalten (Anwendung auf biblische Geschichten und den Religionsunterricht).
Martina Steinkühler:
Und gib uns noch zwei gute Jahre - Buch meiner letzten Tage
Zürich : TVZ 2025, 219 Seiten
ISBN 978-3-290-18734-7
"Alles, was lebt, lebt auf den Tod zu. Das macht Angst und sollte vielleicht besser neugierig machen." Dies ist das Protokoll eines Sterbeprozesses - angefangen an dem Tag, an dem das Wort "unheilbar" fällt. Die Endzeit eines Lebens beginnt. Martina Steinkühler entscheidet sich, auf weitere medizinische Massnahmen zu verzichten. Sie will leben, so selbstbestimmt und so aktiv wie möglich. In Tagebuchform schreibt sie über Abschied, Schmerz und Dankbarkeit. Und über die Grenzen ihrer physischen und psychischen Existenz, die letztlich getragen und ertragbar ist durch die Kraft von Erzählungen und einen tiefen Glauben. Zu Beginn ist das Ende zeitlich offen, gleichwohl steht fest: Es wird der Tod sein. Und so schreibt Martina Steinkühler ehrlich, pointiert, kritisch und mutig über ihre letzten Tage zwischen Leben, Sterben - und Loslassen.
Tod, Trauer und Gedenken
Jürgen Weber, Didactmedia, Dokumentarfilm, Deutschland 2024
DVD-Video & Online-Video (16 Minuten)
Das didaktische Medium "Tod, Trauer und Gedenken" nähert sich altersgerecht den Themen "Werden und Vergehen", "Alles muss sterben", "Wann kommt der Tod?", "Was ist Trauer?", "alle Gefühle zulassen", "Trauerrituale und Gedenken", "Tod und Trauer in den Religionen" und "gemeinsam Abschied nehmen" an. Ausgehend vom Kenntnisstand der Kinder zum natürlichen Kreislauf und zu ersten Erfahrungen durch den Tod von Haustieren oder bekannten und nahen Menschen zeigt das Medium, wo uns in Nachrichten Gewalt in der Welt oder in unserem Alltag der Tod durch Alter, Krankheit oder Unfall begegnet. Manchmal sehr nah und unerwartet. Nach dem ersten Schock kommt die Trauer. Tiefe Traurigkeit, Wut, Angst, Fröhlichkeit, Zuversicht, Spiel und Spaß können bei trauernden Kindern schneller aufeinander folgen als bei Erwachsenen.
Das Medium vermittelt, dass es kein "richtiges" und "falsches" Trauern gibt und über alle Gefühle gesprochen werden darf. Es werden Trauerrituale und -orte sowie das Gestalten von Gedenken thematisiert, darüber hinaus wird gezeigt, wie die unterschiedlichen Religionen mit Tod und Trauer umgehen. Ein weiterer Aspekt sind persönliche und religiöse Jenseits-Vorstellungen und wie sich Kinder den Himmel oder ein Wiedersehen vorstellen. Formen und Möglichkeiten des Abschiednehmens und Erinnerns werden vorgestellt und gemeinsame und individuelle Rituale dargestellt und angeregt.
Mit Verleih- und Vorführrechten!
Joseph Henrich:
Die seltsamsten Menschen der Welt - wie der Westen reichlich sonderbar und besonders reich wurde
Berlin : Suhrkamp, 2. Auflage 2025, 913 Seiten
ISBN 978-3-518-30071-8
Es gibt einen Menschenschlag, der sich von anderen stark unterscheidet. Sein Gehirn ist so verdrahtet, dass er Gesichter schlechter erkennt, weniger auf Verwandte achtet und die Welt "scheibchenweise" verstehen will. Bei diesen sonderbaren Personen handelt es sich um "Westler". Aber warum sind wir im "Westen" so sonderbar und was hat das mit Demokratie und Religion, Falschparken und Heiraten, Totems und Tabus, Aufklärung, industrieller Revolution, Globalisierung und fast allem anderen zu tun? Anhand von faszinierenden psychologischen Experimenten, ausgedehnten Feldforschungen und einer Fülle von Daten zeigt Joseph Henrich, wie uns Evolution, Geschichte und Kultur zu dem gemacht haben, was wir heute sind: die seltsamsten Menschen der Welt.
Lutz E. von Padberg:
Von Kreuzzügen, Inquisition und gerechten Kriegen - die 10 häufigsten Vorwürfe gegen das Christentum
Gießen : Brunnen Verlag, 2. Auflage 2025, 246 Seiten
ISBN 978-3-7655-2196-6
Kreuzzüge, Kriege im Namen Gottes, Inquisition, Hexenverfolgung, Kolonialismus, Ketzerverbrennungen, Judenpogrome, Unterdrückung von Frauen, Mission durch Gewalt - sind all diese dunklen Kapitel der Geschichte tatsächlich ausschließlich der Kirche und den Christen anzulasten? Die Geschichte des Christentums ist vielschichtig und reicht über zwei Jahrtausende zurück, geprägt von Höhen und Tiefen. Doch ist es gerechtfertigt, das Christentum für sämtliche Missstände seiner Geschichte verantwortlich zu machen? In diesem Buch werden die zehn häufigsten Vorwürfe kritisch hinterfragt. Basierend auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen werden historische Fakten beleuchtet und analysiert. Ein sachlicher und ausgewogener Beitrag zu einer nach wie vor kontrovers debattierten Thematik.
The Chosen : Staffel 5 - Das letzte Abendmahl
Dallas Jenkins, Gerth Medien, Fernsehserie, USA 2025
3 DVD-Videos (458 Minuten)
Die 5. Staffel dreht sich um die Karwoche - die schicksalhaften Tage vor der Verhaftung von Jesus. Sein triumphaler Einzug in Jerusalem, bei dem die Massen ihm zujubeln und ihn als Messias und kommenden König feiern. Doch das erregt das Misstrauen der jüdischen und römischen Autoritäten. Als Jesus die religiösen Anführer beschimpft und mit Gewalt die Händler aus dem Tempel wirft, spitzt sich die Situation zu. Die Jünger sind verwirrt und verunsichert. Beim letzten gemeinsamen Abendmahl erklärt Jesus seinen Jüngern nochmal genau, was passieren wird und warum. Doch werden sie ihn auch verstehen?
Christoph Ammann (Hg.):
Arme Schweine, listige Schlangen - Tiere im Spiegel der Bibel
Zürich : TVZ 2025, 157 Seiten
ISBN 978-3-290-18732-3
Schafe, Hunde, Krokodile oder Flöhe - immer wieder kommen Tiere in der Bibel vor. Oft sind sie nur Kulisse, manchmal aber haben sie auch eine tragende Rolle. Die Autorinnen und Autoren dieses Bands rücken jeweils eine Bibelstelle mit Bezug zu Tieren in den Fokus und fördern dabei Inspirierendes und Überraschendes zutage. Sie untersuchen mit frischem Blick die Mensch-Tier-Beziehungen, beschäftigen sich mit dem komplexen Verhältnis des Menschen zu seinen Mitgeschöpfen und halten so tiefgründige, kreative und manchmal auch unerwartete Anregungen für das Zusammenleben von Mensch und Tier bereit. Im Umgang mit tierethischen Fragen begegnet uns eine beeindruckende Vielfalt - so bunt und facettenreich wie die biblische Tierwelt selbst.
Christiane Tietz:
Nietzsche - Leben und Denken im Bann des Christentums
München : Beck 2025, 249 Seiten
ISBN 978-3-406-82895-9
"Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!" Nietzsches wohl berühmtester Ausspruch verführt dazu, ihn als radikalen Atheisten zu verstehen. Christiane Tietz zeigt demgegenüber, wie sehr der Pfarrerssohn, der zunächst selbst Pfarrer werden wollte, der Theologie verhaftet blieb. Jesus schätzte er als "freien Geist". Seine "ewige Wiederkehr des Gleichen" ist eine Umformung des Gedankens, dass der Welt ein göttlicher Plan zugrunde liegt. Die Sprache im "Zarathustra" ist biblisch. Es ist höchste Zeit, den philosophischen Prediger im Kontext der Theologie neu zu entdecken. Nietzsche wetterte gegen christliche Sünden- und Moralvorstellungen. Andererseits übertrumpfte er die Nächstenliebe durch "Fernsten-Liebe", dachte intensiv über das Kreuztragen nach und unterschrieb seine letzten Zettel mit "Der Gekreuzigte".
Christiane Tietz beschreibt anschaulich, wie Nietzsche in einem evangelischen Pfarrhaus, durch eine pietistische Mutter, im Internat Schulpforta und schließlich beim kurzen Theologiestudium in vielfältiger Weise protestantisch geprägt wurde, bevor er ein Studium der Altphilologie aufnahm, Schopenhauer und Wagner bewunderte und die Theologie philosophisch umformte. Sie geht den theologischen Strömungen der Zeit nach und zeigt, wie sich sein Denken und seine Sprache im Bann des Christentums entwickelten. Eine faszinierende Spurensuche nach Nietzsches unbekanntem, aber höchst lebendigem Gott.
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