Frühjahr 2021

BMZ-Neuerwerbungen im 2. Halbjahr 2020

Liebe Leserinnen und Leser,

wir freuen uns, Ihnen 775 Neuerwerbungen (Bücher, Hefte, hochwertige eBooks, Noten, audiovisuelle und Online-Medien) aus dem 2. Halbjahr 2020 präsentieren zu dürfen. Es werden auch die Inhaltsbeschreibungen, die vergebenen Schlagworte sowie Internet-Links zu den Inhaltsverzeichnissen der jeweiligen Titel mit abgedruckt. Bitte beachten Sie, dass unmittelbar hinter den Verfasser-Namen die Geburtsdaten der Autoren erscheinen. Diese sind nicht mit den Erscheinungsjahren der Bücher zu verwechseln. Letztere werden im Text zwischen Verlagsangabe und Seitenzahl angezeigt. Viel Freude beim Stöbern wünscht Ihre Bibliotheks- und Medienzentrale. 

Ein Klick auf die Bilder unten führt zum Download der Listen.

Buch-Neuerwerbungen im März - einzeln vorgestellt

Paul Metzger (Hg.):
Neige Dein Ohr ... - Beiträge zur ökumenischen Theologie - Festschrift für Christian Schad

Leipzig : Evangelische Verlagsanstalt 2021, 244 Seiten
ISBN 978-3-374-06839-5

Ökumene umfasst im 21. Jahrhundert viele Dimensionen. So beschreibt sie u. a. die weltweite Gemeinschaft der Christen und die Suche nach der Einheit der getrennten Kirchen, einer Einheit in Vielfalt und in Differenz. Unterschiedliche Profile der christlichen Konfessionen gehören demnach zu ihrem Wesen. "Ziel der Ökumene kann nur die Gemeinschaft unterschiedlicher Kirchen sein, die sich nicht wechselseitig abwerten, sondern sich am Reichtum der Anderen freuen", so hat es ein Ökumeniker mit offenem Ohr und weitem Herzen, Christian Schad, formuliert. Er hat sich in seinem kirchenleitenden Handeln und in seiner theologisch-wissenschaftlichen Beschäftigung auf die Suche nach der Einheit gemacht. Dazu braucht es Bewegung und Begegnung, ein offenes Ohr und ein weites Herz.

Das Buch ist Kirchenpräsident Dr. h.c. Christian Schad gewidmet, der in seinem Amt und in seinen Funktionen als Vorsitzender der Union Evangelischer Kirchen in Deutschland, als Leiter der evangelischen Delegation beim Kontaktgesprächskreis zwischen Evangelischer Kirche in Deutschland und Deutscher Bischofskonferenz sowie als evangelischer Delegationsleiter der Konsultationsreihe "Kirche und Kirchengemeinschaft" der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen eine Schlüsselfunktion im ökumenischen Dialog inne hat. Die beeindruckende Bandbreite seiner Arbeitsfelder und Interessen zeigt sich in der von Traudel Himmighöfer zusammengestellten, 309 Titel umfassenden "Bibliographie Christian Schad 1987-2020", die das Buch beschließt (S. 205-240).

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Steffen Schramm:
Sehen mit erleuchteten Augen - Dreifaltigkeitskirche Speyer

Regensburg : Schnell + Steiner 2020, 224 Seiten
ISBN 978-3-7954-3566-0

In der Dreifaltigkeitskirche in Speyer wird christlicher Glaube augenfällig. Was zum Vorschein kommt, überrascht. Wer sich darauf einlässt, sieht nicht nur diese Kirche mit anderen Augen. Denn wie jedes Gotteshaus will die Dreifaltigkeitskirche die Wahrnehmung derer verändern, die sie betrachten. „Sehen mit erleuchteten Augen“ liest die Dreifaltigkeitskirche in Speyer anders. Weniger bau-, kunst- oder theologiehistorisch, sondern theologisch.

Das Buch entschlüsselt das typologische Bildprogramm der spätbarocken Kirche und erläutert, was es mit typologischem Denken auf sich hat. Dabei erweist sich ein typologischer Umgang mit der Schrift, bei aller Problematik, als überraschend aktuell und anschlussfähig. Ungewöhnlich ist nicht nur die Bilderfülle der Kirche, sondern vor allem ihre „Theologie-Haltigkeit“. Die vollständig ausgemalte, aus 16 Einzelbildern zusammengesetzte Decke und die 35 Bilderpaare der Empore schauen Altes und Neues Testament zusammen, um die Grundeinsicht reformatorischer Theologie vor Augen zu führen - die Rechtfertigung des Sünders allein aus Glauben – und um den Glauben der Betrachtenden zu stärken. Ihr komplexes Bildprogramm changiert zwischen Literalsinn und Sensus Spiritualis.

Der gut lesbare, hochwertig gestaltete Band bietet die erste theologische Gesamtinterpretation dieser außergewöhnlichen Kirche. Erstmals werden sämtliche Bilder der Kirche in einem Buch wiedergegeben, nebst theologisch und kunsthistorisch vertiefender Informationen im Anhang.

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Heinz Bude:
Solidarität - die Zukunft einer großen Idee

München : Hanser 2019, 174 Seiten
ISBN 978-3-446-26184-6

Solidarität war einmal ein starkes Wort. Es geriet in Verruf, als jeder für sein Glück und seine Not selbst verantwortlich gemacht wurde. Heute ist die Gesellschaft tiefer denn je zwischen Arm und Reich gespalten. Natürlich gibt es ein Sozialsystem, das einen Ausgleich bewirkt. Dazu brauchen wir aber ein neues Verständnis von Solidarität. Wir sollten uns nicht damit begnügen, materielle Not zu lindern, sondern im anderen uns selbst als Mensch wiedererkennen. Erst durch diese freie Entscheidung zur Mitmenschlichkeit findet eine Gesellschaft wieder zusammen. Heinz Budes Reflexionen über die solidarische Existenz liefern die Antworten auf die soziale Frage unserer Zeit.

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Jill Lepore:
Diese Wahrheiten - eine Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika

Bonn : Bundeszentrale für politische Bildung 2020, 1120 Seiten
ISBN 978-3-7425-0560-6 

Gegensätzlich, ja unvereinbar scheinen Nachgeborenen die Wurzeln der Vereinigten Staaten von Amerika. Doch wurde die Unabhängigkeitserklärung von 1776, die alle Menschen als gleich geschaffen ansieht, für Freiheitsuchende und Sklavenhalter, Eroberer und Eroberte, unterschiedlichste Ethnien, Bekenntnisse, Überzeugungen und Vorstellungen zum Fundament, das die zentralen Ideen der amerikanischen Nation zusammenfasst.

In steter Rückbindung an die in dem Dokument niedergelegten Ideale der Gleichheit aller Menschen, ihren naturgegebenen Rechten und der Volkssouveränität zeichnet Jill Lepore die Geschichte der Vereinigten Staaten mit ihren Brüchen und Widersprüchen nach: So stellte die Verfassung, wie die Autorin an vielen Beispielen immer wieder herausarbeitet, trotz ihres verbindenden Charakters beachtliche Teile der Bevölkerung lange Zeit eben nicht gleich, etwa in der Duldung der Sklaverei oder beim Ausschluss der Frauen vom allgemeinen Wahlrecht. Lepore beleuchtet das Ringen um die Ausgestaltung der amerikanischen Demokratie, den Kampf gegen Unterdrückung und Diskriminierung, die Gleichberechtigung der Geschlechter, die zwiespältige Rolle der Medien und den fragilen Zusammenhalt einer Gesellschaft, die als Weltmacht auch im Brennpunkt globaler Herausforderungen steht. Mit großer Genauigkeit, facettenreich und ebenso empathisch wie kritisch schaut Jill Lepore auf die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den USA, die sie vielfach als Entfremdung von den Idealen der Nation deutet.

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Heiner Fangerau & Alfons Labisch:
Pest und Corona - Pandemien in Geschichte, Gegenwart und Zukunft
Freiburg : Herder 2020, 191 Seiten
ISBN 978-3-451-38879-8

Die Corona-Krise hat unsere Art zu leben ins Wanken gebracht. Dies geschieht keineswegs zum ersten Mal – und wird sich sicher wiederholen. Die Ärzte und Medizinhistoriker Heiner Fangerau und Alfons Labisch erörtern Pandemien samt Covid-19 in ihren historischen, aktuellen und künftigen Dimensionen und diskutieren die Fragen: Hat die Welt so etwas wie die aktuelle Pandemie schon einmal erlebt? Wie veränderten Seuchen das öffentliche und private Leben? Was sind die natürlichen, die sozialen, historischen und kulturellen Hintergründe von Pandemien? Worauf müssen wir uns künftig persönlich und worauf müssen sich Gesellschaft und Gesundheitswesen einrichten, wenn wir unsere Lebensart bewahren wollen?

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Anette Dowideit:
Die Angezählten - wenn wir von unserer Arbeit nicht mehr leben können

Bonn : Bundeszentrale für politische Bildung 2020, 244 Seiten
ISBN 978-3-7425-0570-5

Auskömmlich, verlässlich, angesehen? Einstmals sichere Lebensstellungen, etwa als Lehrerin oder Einzelhändler, bei der Post oder Gemeinde, sind weithin passé. An ihre Stelle sind vielfach unsichere Arbeitsverhältnisse mit erheblichen rechtlichen oder finanziellen Nachteilen für die Beschäftigten getreten. Besonders ausgeprägte Schieflagen konstatiert die investigativ tätige Journalistin Anette Dowideit bei Tätigkeiten, die, befristet, „flexibel“ oder mithilfe juristischer Kniffe gar außerhalb des deutschen Arbeitsrechts angeboten werden. Viele solcher auf Zeit, in Mikrojobs, erfolgsabhängig oder prekär Beschäftigten bezahlten, so Dowideit, die permanente Unsicherheit und den steten Leistungsdruck mit gesundheitlichen Schäden. Sie seien an einer verlässlichen Lebensplanung gehindert, oft auch gesellschaftlich stigmatisiert.

Die Autorin fragt nach den Folgen einer teils staatlich sanktionierten Arbeitsmarktentwicklung, die eine wachsende Zahl von Menschen ins ökonomische und damit soziale Abseits manövriere und so den Mittelstand erodieren lasse. Sie kritisiert, dass zumal große und öffentliche Arbeitgeber sich weithin Befristungen und Sparzwängen verschrieben hätten. Dabei seien gerade sie dazu aufgerufen, den mentalen und politischen Folgen einer ökonomisch fragmentierten Gesellschaft durch gute, wertschätzende Arbeitsverhältnisse vorzubeugen. Geboten seien faire Regularien für eine auch monetäre Anerkennung von Arbeit mit ihrer enormen Bedeutung für den Zusammenhalt der Gesellschaft.

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Peter Sloterdijk:
Den Himmel zum Sprechen bringen - über Theopoesie
 
Berlin : Suhrkamp 2020, 344 Seiten
ISBN 978-3-518-42933-4

Umwege sind die direktesten Wege zum Zentrum. Das neue Werk von Peter Sloterdijk ist ein Beleg für diese These: Außerhalb der Aktualität angesiedelt, handelt Theopoesie, auf den ersten Blick betrachtet, von den in der Bibliothek der Menschheit gespeicherten Versuchen, Gott oder die Götter zum Sprechen zu bringen: Entweder reden sie unmittelbar selbst oder sie werden von den Dichtern mittelbar in ihrem Tun und Denken wiedergegeben. Damit ist für Sloterdijk die Einsicht unausweichlich: Religionen berufen sich in ihren theopoetischen Gründungsdokumenten auf mehr oder weniger elaborierte literarische Verfahren, auch wenn die begleitende Dogmatik dazu dient, diese Tatsache vergessen zu machen.

Religionen sind »literarische Produkte, mit deren Hilfe die Autoren um Klienten auf dem engen Markt der Aufmerksamkeit von Gebildeten konkurrieren«. Ein Studium der poetischen Stilmittel, deren sich die Religionen in ihren Narrativen bedienen, erfordert eine Neubewertung der Religionen, die die Karl-Marxschen Thesen hinter sich lässt. Elemente einer Kritik literarischer Darstellungsformen als Kritik dogmatischer wie theologischer Dokumente im Durchgang durch die Geschichte trägt Sloterdijk also mit seiner stupenden Belesenheit zusammen – und gelangt so in den Glutkern der Gegenwart, in der Narrative, Fakten und alternative Fakten einander bekämpfen.

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Ralf Fücks (Hg.):
Das alte Denken der Neuen Rechten - die langen Linien der antiliberalen Revolte

Bonn : Bundeszentrale für politische Bildung 2020, 287 Seiten
ISBN 978-3-7425-0582-8

Liberale Demokratien mit ihren offenen Gesellschaften, ihrer kulturellen und ethnischen Vielfalt sehen sich weltweit wachsenden Anfeindungen ausgesetzt. Diese äußern sich als polemische Einlassung oder inszenierter Protest, zeigen sich in offener Ablehnung freiheitlicher Gesellschaftsordnungen, in religiösem oder politischem Extremismus. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts schöpfen Populisten, Nationalisten sowie migrationsfeindliche oder fundamentalistische Bewegungen aus einem ideologischen Substrat, dessen Wurzeln in die Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts reichen.

Die Autorinnen und Autoren dieses Buches stellen antiliberal Denkende vor, darunter Carl Schmitt, Ernst Jünger, Oswald Spengler, Sigrid Hunke, Alain de Benoist, Alexander Dugin oder Sayyid Qutb. Sie arbeiten heraus, wo und wie sich die neue Rechte in die Tradition dieses Denkens stellt: sei es mit dem Rückzug in die politisch-soziale Beharrung, dem exkludierenden Bezug auf kulturelle und nationale Homogenität, mit der Zurückweisung von Pluralität, der Ablehnung freiheitlicher Gesellschaften oder dem Anspruch auf Deutungshoheit. Wie bei ihren Vor-Denkern speise sich, so der Tenor des Bandes, die Anschlussfähigkeit der neuen Rechten aus den Herausforderungen der Zeit mit ihren globalen Unsicherheiten und Umbrüchen. In dieser Großwetterlage bedürfe es zumal mit Blick auf jüngere Menschen der historisch fundierten Auseinandersetzung mit dem ideologischen Bodensatz der neuen Rechten und der Dekonstruktion ihrer gegen die liberale Demokratie gewandten gesellschaftspolitischen Denkmuster. 

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Film-Neuerwerbungen im März - einzeln vorgestellt

Gott - Ihre Entscheidung  
Ferdinand von Schirach & Lars Kraume, Katholisches Filmwerk, Spielfilm, Deutschland 2020 
2 DVD-Videos (91 Minuten)

Wem gehört unser Leben? Und wer entscheidet über unseren Tod? In dem großen TV-Event "GOTT von Ferdinand von Schirach" wird in einem fiktionalen Ethikrat über diese Fragen diskutiert. Es geht um den Fall eines 78-jährigen, kerngesunden Mannes, der sein Leben durch ein Medikament und mit Hilfe seiner Ärztin beenden will. Rechtlich ist das nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts seit Februar dieses Jahres möglich, die ethische Debatte darüber ist noch nicht beendet. Wie bei "Terror – Ihr Urteil", einem der erfolgreichsten Fernsehereignisse der letzten Jahre, waren auch diesmal die Zuschauer wieder aufgerufen, multimedial abzustimmen und mitzudiskutieren. 

Mit Verleih- und Vorführrechten!  

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Ein Tag in Auschwitz 
Winfried Laasch & Friedrich Scherer, Katholisches Filmwerk, Dokumentarfilm, Deutschland 2020
2 DVD-Videos (141 Minuten)

Vor 75 Jahren befreite die Rote Armee Auschwitz. Bis heute gilt der Ort als Synonym für den Holocaust. Der Film erzählt aus der Sicht der Opfer und einiger Täter von einem typischen Tag in Auschwitz im Mai 1944 – auch an diesem Tag war der Massenmord Routine. Die Dokumentation stützt sich auf Interviews mit überlebenden Opfern und auf Fotos aus dem "Auschwitz-Album". Es wurde 1944 von der SS angefertigt und liegt heute in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel. Der Film liegt in zwei Fassungen vor: 89 Min. Langfassung, 52 Min. Kurzfassung

Mit Verleih- und Vorführrechten!  

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Somme - filmische Propaganda im Ersten Weltkrieg 
Thorsten Schilling, Bundeszentrale für politische Bildung, Dokumentarfilm, Deutschland 2020 
2 DVD-Videos (283 Minuten)

Am 1. Juli 1916 begann an der Somme im Nordwesten Frankreichs eine der prägendsten Schlachten des Ersten Weltkrieges zwischen alliierten Truppen und der Armee des Deutschen Kaiserreichs. Britische und französische Einheiten starteten an diesem Tag eine Offensive, die insbesondere für die britische Armee von historischen Verlusten geprägt war. Im Verlauf der nächsten Monate entwickelte sich eine "Materialschlacht" mit geringen Geländegewinnen für beide Seiten, die am 18. November 1916 ohne militärischen Sieger eingestellt wurde. Die Schlacht an der Somme gilt als verlustreichster Kriegsschauplatz an der Westfront und Symbol elenden Massensterbens.

Das Jahr 1916 steht zudem für den Durchbruch des Films als Instrument der Kriegspropaganda. Fast zeitgleich produzierten die drei Kriegsparteien Dokumentarfilme über die Somme-Schlacht und traten in einen "Krieg der Bilder", wie es ihn mit den Mitteln und der massenmedialen Reichweite des Films bis dahin nicht gegeben hatte. Den britischen Film "The Battle of the Somme", der 2005 ins Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen wurde, sollen in den ersten sechs Wochen nach Veröffentlichung etwa 20 Millionen Menschen in Großbritannien gesehen haben. 

Die Filme zeigen teils inszenierte, teils dokumentarische Kriegsszenen und bedienen sich unterschiedlicher Narrative, um die moralische und militärische Überlegenheit über den Feind zu rechtfertigen. Als Zusatzmaterial finden sich auf DVD 2 weitere Propaganda-, Lehr- und Werbefilme des Deutschen Kaiserreichs aus den Filmbeständen des Bundesarchivs.

Was die Angst vor Corona mit unseren Kindern macht und wie wir sie besser davor schützen können - ein neurobiologischer Mutmacher 
Gerald Hüther & Steffi Thon, AV1 Pädagogik-Filme, Dokumentarfilm, Deutschland 2020
1 DVD-Video (51 Minuten)

Angst ist in der aktuellen Corona-Pandemie omnipräsent, besonders bei Kindern. Zwar sind viele Erwachsene stolz, dass die meisten Kinder bei den Maßnahmen so gut mitmachen, Verantwortung zeigen, eben die Großeltern nicht besuchen, kaum Freunde treffen, Masken tragen usw. Doch dabei unterdrücken sie ihre lebenswichtigen Bedürfnisse nach Verbundenheit und Autonomie. Was passiert dabei im Hirn der Kinder? Was geht verloren? Welche Folgen hat das? Wie kommen wir da wieder raus?

Gerald Hüther analysiert, was derzeit mit und bei unseren Kindern passiert und stellt Lösungsmöglichkeiten vor, wie wir ihnen helfen können, dass sie wieder zu mehr Lebendigkeit kommen, jetzt und auch in der Zukunft. Dieses neurobiologische Gespräch macht Mut und kann Eltern, pädagogischen Fachkräften und vielleicht auch Politikern helfen, einen anderen, kindgerechteren Umgang mit der aktuellen, von großer Angst dominierten Situation zu finden.

Mit Verleih- und Vorführrechten!  

Barrierefreie E-Books zum Download

Daria Pezzoli-Olgiati (Hg.):
Religion, Medien und die Corona-Pandemie - Paradoxien einer Krise
 
Baden-Baden : Nomos 2020, 134 Seiten

Ein Virus tauchte auf, die Gesellschaft veränderte sich in kürzester Zeit. Die Fragilität des Lebens wird zu einem zentralen Thema, soziale Distanz zur neuen Form der Solidarität. In dieser Situation spielen digitale Medien eine grundlegende Rolle. In der Isolation bilden sie eine Brücke zu einer nicht mehr begehbaren Öffentlichkeit. Von diesen Transformationen wurden auch religiöse Gemeinschaften betroffen. Im Buch wird das Verhältnis von Religion, Medien und der Corona-Pandemie anhand einer breiten Palette an Fallstudien untersucht. Sie zeigen auf, wie sich religiöse Rituale und Botschaften der Situation angepasst haben, und heben die ambivalente Leistung von religiösen Motiven und Praktiken für die Verarbeitung der Krise hervor.

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Sebastian Haunss (Hg.):
Fridays for Future, die Jugend gegen den Klimawandel - Konturen der weltweiten Protestbewegung
 
Bielefeld : Transcript 2020, 260 Seiten

Die Klimaproteste und insbesondere »Fridays for Future« waren und sind ein besonderes gesellschaftliches Phänomen unserer Zeit. Doch welche Personengruppen beteiligen sich eigentlich an dieser sozialen Bewegung, was motiviert sie dazu und welche Einstellungen liegen der Beteiligung zugrunde? Auf Basis mehrerer Umfragen unter Protestierenden aus dem Jahr 2019 gehen Sebastian Haunss und Moritz Sommer diesen Fragen nach. Ihre wissenschaftliche Analyse richtet sich dabei auch an ein breiteres Publikum und gibt tiefergehende Einblicke in Entscheidungs- und Mobilisierungsstrukturen lokaler »Fridays for Future«-Gruppen, analysiert die Reaktionen auf die Proteste in Medien, Politik und Gesellschaft und untersucht die Einstellungen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu Themen des Klimawandels insgesamt.

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Ayse Almila Akca:
Moscheeleben in Deutschland - eine Ethnographie zu islamischem Wissen, Tradition und religiöser Autorität
 
Bielefeld : Transcript 2020, 340 Seiten

Welches religiöse Wissen und welche Praktiken sind in deutschen Moscheen vorzufinden? Wie legitimieren Muslim*innen islamisches Wissen als gültig bzw. ungültig und wer autorisiert dieses Wissen? Ayse Almila Akca bietet mit ihrer ethnographischen Studie tiefe Einblicke in das Moscheeleben in Deutschland und gibt spannende Antworten auf diese und weitere Fragen. Sie hinterfragt gängige Vorstellungen und analysiert religiöse Autorität, Geschlechterverhältnisse und innerislamische Kritik in deutschen Moscheen auf Basis ihrer langjährigen und intensiven Feldforschungen. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag, um die Entwicklungen im islamischen Feld in Deutschland besser zu verstehen.

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Unsere Neuwerbungslisten finden Sie in der Rubrik "Neuerwerbungen".

Themenjahr 2021: Jüdisches Leben in Deutschland

Wir sind keine Dinosaurier - jung & jüdisch in Deutschland
Stefan Adam & Silke Stürmer, Evangelisches Medienhaus, Dokumentarfilm, Deutschland 2018
1 DVD-Video (20 Minuten)

Sie gehen zur Schule, haben viele Freunde und mögen alles, was mit Musik und Tanz zusammenhängt. Lisa, Eva und Samuel aus Süddeutschland sind Jugendliche jüdischen Glaubens. Wir begegnen ihnen zum ersten Mal beim "Jewrovision", dem größten jüdischen Sing- und Tanzfestival Europas. Hier spüren sie, dass sie keine Exoten sind. In ihrem Alltag fühlt sich das nicht immer so an. Sie kennen Ressentiments, gar Übergriffe, wollen nicht auf die Shoah reduziert werden und fühlen sich als junge Deutsche keineswegs verantwortlich für den Israel-Palästina-Konflikt, auch wenn ihnen der Staat Israel viel bedeutet.

"Wir sind keine Dinosaurier - Jung & jüdisch in Deutschland" zeigt, wie sie leben, denken, ihren Glauben praktizieren und zu Traditionen stehen. Darüber hinaus geht die Dokumentation auf Feiertage wie Chanukka ein, auf Gebetspraktiken in einer hiesigen Synagoge und versucht zu klären, wie "koscher" gekocht wird. Im Mittelpunkt aber stehen die drei Jugendlichen und wie sie - möglichst normal - ihr Leben gestalten.

Mit Verleih- und Vorführrechten!

Ekkehard Vollbach:
Dichter, Denker, Direktoren - Porträts deutscher Juden

Leipzig : Edition Chrismon 2020, 256 Seiten
ISBN 978-3-96038-243-0

Ihre Namen sagen uns heute wenig: Friedrich Gustav Jacob Henle, Clara Immerwahr, Gustav Weil oder Hermann und Leonhard Tietz. Wenn man aber bedenkt, dass der Anatom Henle als Könner am Mikroskop der erste war, der sich teilende Zellkerne dokumentierte und Clara Immerwahr eine der ersten Frauen Deutschlands, die studierte und als Chemikerin promovierte, dass wir ohne Gustav Weil die Märchen von Tausendundeiner Nacht im Deutschen nicht lesen könnten und die Gebrüder Tietz mit der "Erfindung" des Warenhauses und der Begründung von Hertie und Galeria Kaufhof unser Einkaufsverhalten auf lange Zeit revolutionierten, dann wird klar: Jüdische Frauen und Männer des 19. Jahrhunderts haben unsere Kultur nachhaltig geprägt.

Das Buch stellt zwanzig jüdische Persönlichkeiten vor - von bekannten wie Levy Strauß oder Abraham Mendelssohn Bartholdy bis hin zu heute weitgehend unbekannten Männern und Frauen. Es gewährt Einblick in deren Lebenswelt, in religiöse Traditionen und gesellschaftliche Milieus der damaligen Zeit und zeigt, dass jüdisches Leben aus unserer Kultur nicht wegzudenken ist - weder gestern noch heute.

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Raphael Rauch: 
"Visuelle Integration"? - Juden in westdeutschen Fernsehserien nach "Holocaust"

Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht 2018, 458 Seiten
ISBN 978-3-525-31048-9

Die amerikanische Serie TV-Serie Holocaust wurde im Januar 1979 in Deutschland ausgestrahlt und hatte eine damals nicht vorstellbare Wirkung. Über 20 Millionen Menschen sahen das Medienereignis und wurden so intensiv und emotional enorm berührend mit dem nationalsozialistischen Massenmord konfrontiert. Die Ausstrahlung von Holocaust gilt als erinnerungsgeschichtliche Zäsur und Meilenstein in der Aufarbeitung der NS-Gräuel. Der Begriff Holocaust wurde 1979 "Wort des Jahres" und gab jenem Verbrechen, das Winston Churchill noch "crime without a name" bezeichnete, einen Namen.

Lange Zeit hatten die Deutschen noch unreflektiert in der nationalsozialistischen Terminologie von der "Endlösung" gesprochen. Der Erfolg der amerikanischen Holocaust-Produktion ermutigte deutsche Rundfunkanstalten, eigene Serien zum Dritten Reich in Auftrag zu geben. Sie hatten eine "visuelle Integration" jüdischer Figuren zum Ziel. Darunter verstand der Schriftsteller Wolfdietrich Schnurre ein gesellschaftspolitisches Anliegen: Durch das Sichtbarmachen jüdischer Kultur im Fernsehen sollte diese nicht nur ins Fernsehen, sondern auch in das Bewusstsein der bundesrepublikanischen Gesellschaft gerückt werden.

Ausgehend vom gesellschaftspädagogischen Auftrag und Selbstverständnis des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zeigt diese Studie, wie das normative Anliegen der "visuellen Integration" in den erinnerungspolitisch aufgeladenen 1980er-Jahren im Spannungsfeld von Aufklärungswillen und Geschichtsvergessenheit nur bedingt erreicht wurde. Als Fallbeispiele dienen "Soll und Haben", "Holocaust", "Ein Stück Himmel", "Heimat", "Levin und Gutman" sowie "Kir Royal".

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