Suchbegriffe finden

Suchverhalten ist adaptives Verhalten: „Die Eingabe von Suchbegriffen führt zwar zu einem bestimmten Suchergebnis, dies ist jedoch nicht so zu verstehen, dass Sie der Datenbank eine Frage stellen und darauf sofort eine passende, sinnvolle Antwort bekommen. Vielmehr ist es so, dass man Suchbegriffe als Filter verstehen muss, die aus der Gesamtmenge aller verfügbaren Daten bestimmte Daten selektieren. Da Sie die verfügbaren Daten nicht kennen, können Sie nicht davon ausgehen, dass Sie mit den erstbesten Begriffen bereits den idealen Filter gefunden haben. Sie werden auf jeden Fall mehrere Versuche mit mehreren Suchkategorien, Suchbegriffen und Kombinationen brauchen.“ (Quelle: Franke, Fabian: Schlüsselkompetenzen: Literatur recherchieren in Bibliotheken und Internet, 2. Auflage, Stuttgart 2014, S. 34).

Grundsätzlich sind zwei Suchstrategien zu unterscheiden:

Literaturliste

Hier sind die in Frage kommenden Suchbegriffe bereits bekannt. Sie kennen bestimmte Bücher und Medien und möchten im Zentralkatalog recherchieren, ob die gewünschten Werke in einer der angeschlossenen Einrichtungen vorrätig sind. Dabei gilt: Wählen Sie so wenige Elemente der Angabe wie möglich! Geben Sie im Feld „Person“ nur den Nachnamen des Verfassers an und schreiben Sie ins Feld „Titel“ nur ein einziges, möglichst charakteristisches oder sinntragendes Stichwort aus dem Titel. Die Eingabe von Artikeln, Konjunktionen und Präpositionen sollten Sie sich unbedingt sparen, da diese als sogenannte „Stoppwörter“ in der Datenbank ohnehin nicht suchbar sind. Wenn Sie diese Strategie wählen, minimieren Sie zudem die Wahrscheinlichkeit von unbemerkten Tippfehlern.

Thematische Suche

Diese ist deutlich schwieriger. Am besten stellen Sie sich vor Beginn der Recherche eine Liste von Suchbegriffen zusammen. Diese lassen sich z.B. durch eine systematische Aufgliederung der Fragestellung in einzelne Aspekte gewinnen. Dabei kann es auch sinnvoll sein, Synonyme sowie Ober- und Unterbegriffe zu finden und diese ebenfalls als Suchbegriffe zu verwenden. „Wenn Sie Ihre Suche mit einem Oberbegriff beginnen und dann zu viele Treffer erhalten, gehen Sie im nächsten Versuch zu einem engeren Begriff über. So stellen Sie Ihre Suche Schritt für Schritt genauer auf den gewünschten Gegenstand und die Art der verfügbaren Daten ein.“ (Franke, S. 37). Die gewonnenen Begriffe können Sie dann auch in verschiedenen Varianten zu „Zweierpaaren“ bei der Suchanfrage kombinieren. Da ein Werk von der Bibliothek auf den verschiedenen Bedeutungsebenen und in verschiedenen Feinheitsgraden erschlossen werden kann, sollte sich auch Ihre Suche dem anpassen, indem Sie verschiedene Feinheitsgrade ausprobieren.

Trunkierung

Wörter können in unterschiedlichen Formen vorkommen: im Singular oder im Plural, in verschiedenen grammatischen Fällen oder in Wortzusammensetzungen. Hier hilft Ihnen die Trunkierung weiter: Der * steht dabei für eine beliebige Anzahl von Buchstaben am jeweiligen Wortende. Beispiel: Eingabe von Leben* findet Titel mit den Stichworten Leben, Lebens, Lebensraum, Lebensschutz etc. Die Abkürzung von Begriffen mit dem Stern ist sehr oft zu empfehlen: Bei mageren Treffermengen lässt sich hiermit die „Ausbeute“ mitunter ganz erheblich steigern.