Bücher und Medien zu "Religion und Politik"
Auf dieser Seite stellen wir Ihnen ausgewählte Titel unseres Bestandes zum Thema "Religion und Politik" vor. Bitte beachten Sie: Einen vollständigen Überblick sowie Informationen zum aktuellen Ausleihstatus erhalten Sie nur durch Benutzung des Zentralkatalogs.
Ines-Jacqueline Werkner (Hg.):
Europäische Religionspolitik - religiöse Identitätsbezüge, rechtliche Regelungen und politische Ausgestaltung
Wiesbaden : Springer 2013, 318 Seiten
ISBN 978-3-658-00958-8
Die Europäische Union galt lange Zeit als rein säkulare politische Gemeinschaft, in der Religion nicht zu thematisieren sei. Mit der viel beschworenen Rückkehr der Religionen und der Idee der postsäkularen Gesellschaft stellt sich diese Frage ganz neu. Die verstärkte Aufmerksamkeit für die gesellschaftliche Bedeutung von Religion speist sich mittlerweile aber auch aus dem europäischen Integrationsprozess selbst. In dem Maße, wie sich die EU nicht mehr nur als wirtschaftliches Projekt versteht, sondern auch als politische Union und Wertegemeinschaft, kommt der Frage nach dem gesellschaftlichen Zusammenhalt Europas – gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten – eine wachsende Bedeutung zu.
Diesen Wandel greift der Band auf. Er verfolgt einerseits die Frage einer gemeinsamen Identität in Europa und untersucht andererseits die konkreten religionspolitischen Konsequenzen, die sich mit dem Vertrag von Lissabon ergeben haben und nun die Religionspolitik der Europäischen Union und ihr Verhältnis zu den Mitgliedsländern wie zur internationalen Staatenwelt prägen.
Friedrich Wilhelm Graf (Hg.):
Politik und Religion - zur Diagnose der Gegenwart
München : Beck 2013, 324 Seiten
ISBN 978-3-406-65297-4
Das Spannungsverhältnis von Politik und Religion ist zu einem zentralen Gegenstand öffentlicher Aufmerksamkeit geworden. Der politisch-religiöse Radikalismus der Gegenwart hat die Sprengkraft augenfällig gemacht, die die Religion in sich birgt. Zugleich verbindet sich mit der Religion die Hoffnung, dass sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Moderne zu stärken vermag.
International renommierte Wissenschaftler und führende Intellektuelle behandeln u. a. die Oszillationen von Politik und Religion in den USA und in Russland, das lange Streben nach dem Islamischen Staat, das Konzept der Theokratie, Judentum und Antike. Sie analysieren den Prozess der Sakralisierung und Entsakralisierung und formulieren grundsätzliche Positionen zur Bestimmung des Verhältnisses von Politik und Religion aus der Sicht der Theologie und der Philosophie.
Gert Pickel (Hg.):
Religion und Politik im vereinigten Deutschland - was bleibt von der Rückkehr des Religiösen?
Wiesbaden : Springer 2013, 410 Seiten
ISBN 978-3-531-18344-2
Seit dem tiefgreifenden politischen Umbruch von 1989/1990 sind zwanzig Jahre vergangen, die scheinbar nicht nur von einem weiteren sozialen Bedeutungsverlust des Religiösen in Westdeutschland geprägt waren, sondern die auch nicht den erwarteten Aufschwung der Religion in den neuen Bundesländern brachten. Diese Entwicklung hat Folgen für die Stellung der Kirchen in der politischen Öffentlichkeit sowie ihre Relevanz als zivilgesellschaftlicher Akteur. Doch auch institutionelle Veränderungen, die den Einfluss der Kirchen auf Politik und Gesellschaft reduzieren, stehen zur Diskussion.
Parallel führen Entwicklungen religiöser Pluralisierung und Individualisierung zu neuen Herausforderungen, die eine Umgestaltung der kulturellen, rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen von Kirche und Religion implizieren könnten. Zugleich ergeben sich mit der propagierten „Wiederkehr des Religiösen“ und den Diskussionen über einen „postsäkularen“ Umgang mit religiösen Argumenten neue Felder des Umgangs zwischen Politik und Religion.
Wie sich diese angesichts der heterogenen Religionskultur in die politischen Räume auf Bundes- und Landesebene einordnen lassen und welche Bedeutung die Religion für das Alltagsleben im wiedervereinigten Deutschland besitzt, soll in den Beiträgen des Bandes beantwortet werden.
Thomas Brose (Hg.)
Religion und Politik - das Messianische in Theologien, Religionswissenschaften und Philosophien des zwanzigsten Jahrhunderts
Tübingen : Mohr Siebeck 2013, 283 Seiten
ISBN 978-3-16-151048-9
Die neue Hinwendung zu Religionen ist ein politisch relevantes Phänomen geworden. Eine schillernde Zwischenstellung hat in allen Umbruchzeiten das Phänomen des Messianismus gehalten. Die christlichen Theologien könnten von außen als der Versuch beschrieben werden, einen durch seinen Tod den meisten als falsch erwiesenen Messias zum richtigen Messias umzudeuten. Die rabbinische Bewegung kann demgegenüber in ihrer Weigerung, diese Umdeutung mitzuvollziehen, als die Kraft bezeichnet werden, die einen anderen Begriff vom Messias in Kontradistinktion zum christlichen entwickelte. Wieder eine andere Rolle spielt das Messianische innerhalb der Religionen in den Gegenbewegungen zu den großen religiösen Instituten. Die Autoren der hier gesammelten Beiträge befassen sich in verschiedenen Kontexten mit dem Thema Messianismus im 20. Jahrhundert.
Bernd Oberdorfer (Hg.):
Machtfaktor Religion - Formen religiöser Einflussnahme auf Politik und Gesellschaft
Köln : Böhlau 2012, 264 Seiten
ISBN 978-3-412-20826-4
Wie definieren Religionen ihre Stellung in Staat und Gesellschaft? Wie üben religiöse Institutionen und Funktionsträger weltlichen Einfluss aus? Und wie wirkt dies auf das geistliche Selbstverständnis von Religionsgemeinschaften zurück? In Fallstudien aus Geschichte und Gegenwart untersuchen die Autor/innen dieses Bandes den Einfluss der Religionen auf das politisch-gesellschaftliche Leben. Der Schwerpunkt liegt auf dem Christentum, vergleichend werden jedoch Studien zu Islam und Judentum hinzugezogen.
Die interdisziplinär angelegten Beiträge verbinden dabei religions-, sozial- und geschichtswissenschaftliche »Außensichten« mit einer theologischen »Innensicht«. Das thematische Spektrum reicht vom Christentum in der Spätantike bis zu den Kirchen in der modernen deutschen Gesellschaft. Betrachtet werden unter anderem die Rolle von Einzelgestalten wie Billy Graham und Ian Paisley, die Einwirkung der Kirchen auf gesellschaftliche Transformationsprozesse in Südamerika und Südafrika oder die Macht jüdisch-orthodoxer Parteien in Israel und schiitischer Geistlicher im Iran.
Irene Dingel (Hg.):
Die politische Aufgabe von Religion - Perspektiven der drei monotheistischen Religionen
Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht 2011, 433 Seiten
ISBN 978-3-525-10113-1
Das Verhältnis von Religion und Politik ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus der Forschung gerückt. Die Autoren dieses Bandes widmen sich diesem Verhältnis unter einer besonderen Zuspitzung. Ihre Beiträge analysieren, inwiefern es zum Selbstverständnis von Religionen gehört, einen Beitrag zur Gestaltung der gesellschaftlichen und politischen Wirklichkeit leisten zu sollen. Mit dieser Problematik verknüpft ist eine zentrale Frage: Wie erklärt und wie äußert sich der Anspruch von Religionen, eine »politische Aufgabe« zu besitzen? Im Fokus stehen die drei großen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam, wobei für das Christentum zusätzlich die konfessionellen Differenzen in den Blick kommen, die zu ganz unterschiedlichen Einschätzungen der politischen Aufgabe des Christentums geführt haben.
Für alle drei monotheistischen Religionen nehmen die Beiträger jeweils eine Doppelperspektive ein: historische Beispiele erhellen die jeweiligen Bedingungen und Kontexte für religiös motivierte Teilhabe an politischer Gestaltung und Verantwortung; Systematische Entfaltungen versuchen eine Einbettung dieser Beispiele in die spezifischen Denkhorizonte der jeweiligen Religionen. Das so erhobene politische Selbstverständnis der Religionen wird schließlich mit der Fremdwahrnehmung dieses Selbstverständnisses aus nichtreligiöser Perspektive kontrastiert.
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