Bücher und Medien zur Weimarer Republik

Auf dieser Seite stellen wir Ihnen ausgewählte Titel unseres Bestandes zur Weimarer Republik vor. Bitte beachten Sie: Einen vollständigen Überblick sowie Informationen zum aktuellen Ausleihstatus erhalten Sie nur durch Benutzung des Zentralkatalogs.

Karlheinz Lipp:
Religiöser Sozialismus in der Pfalz in der Weimarer Republik - ein Lesebuch
   
Berlin : LIT 2019, 371 Seiten
ISBN 978-3-643-14347-1 

Dies ist das erste Buch über den Religiösen Sozialismus in der Pfalz. Im Mittelpunkt stehen dabei die Pfarrer Oswald Damian (Dahn, Pirmasens), August Kopp (Rehborn) und Georg Wambsganß (Neuhofen) sowie die Lehrer Adolf Trumm (Kaiserslautern) und Hans Loschky (Ludwigshafen). Den zeitlichen Schwerpunkt bildet die Weimarer Republik, in der eine freie Entfaltung der religiös-sozialistischen Bewegung noch möglich war - aber auch die Epochen nach 1933 und nach 1945 werden berücksichtigt.

Inhaltsverzeichnis des Buches  

Heinrich August Winkler: 
Weimar 1918-1933 - die Geschichte der ersten deutschen Demokratie
 
München : Beck 2018, 711 Seiten
ISBN 978-3-406-72692-7

Das Scheitern der Weimarer Republik gehört zu den großen Katastrophen der deutschen, ja der Weltgeschichte. Hätte sich die Machtübertragung an Hitler abwenden lassen, oder war sie ein notwendiges Ergebnis der Geschichte der ersten deutschen Demokratie? Eine Antwort auf diese Frage gibt Winklers spannendes, ganz aus den Quellen geschriebene Buch.

Die Jahre von 1918 bis 1933 waren Schicksalsjahre der deutschen Geschichte. Wäre die Weimarer Republik nicht gescheitert und Hitler nicht an die Macht gekommen - die Welt, in der wir leben, sähe anders aus. Über die Frage, ob sich Weimar hätte retten lassen oder ob es mit innerer Notwendigkeit gescheitert ist, wird bis heute leidenschaftlich gestritten. Heinrich August Winkler geht von dieser Frage aus, er beantwortet sie jedoch nicht vorschnell und hält eben dadurch den Leser in Spannung. Winklers Geschichte der Weimarer Republik ist ganz aus den Quellen geschrieben. Er will dem Leser sein Urteil nicht aufnötigen, sondern ihm die Möglichkeit geben, selbst zu urteilen und die Urteile des Autors zu überprüfen. Das Ergebnis ist eine Geschichte Weimars, die wissenschaftlich und allgemeinverständlich, erzählend und analytisch, fesselnd und ganz auf das Mitdenken des Lesers angelegt ist.

Inhaltsverzeichnis des Buches  

Udo di Fabio: 
Die Weimarer Verfassung: Aufbruch und Scheitern - eine verfassungshistorische Analyse 
München : Beck 2018, 299 Seiten
ISBN 978-3-406-72388-9

Vor einem Jahrhundert, am 14. August 1919 wurde die Weimarer Reichsverfassung verkündet. Sie war das Ergebnis einer Revolution, die für die einen zu weit ging und für die anderen unvollendet blieb. Es war die erste republikanische Verfassung der Deutschen, von gewählten Vertretern des Volkes beschlossen und in Kraft gesetzt. Die Verfassung von Weimar war es aber auch, auf deren Grundlage der Reichspräsident am 30. Januar 1933 Hitler zum Reichskanzler ernannte. Erosion und Scheitern der Verfassung von Weimar stehen für den Zusammenbruch von Demokratie, Rechtsstaat und Zivilisation in der Mitte Europas.

Unsere Zeit, gerade in Deutschland, hat nichts mit den Bedingungen der Jahre zwischen 1919 und 1933, nichts mit Kriegstrauma, Reparationen, Hyperinflation und dem damaligen Klima von Gewalt und Hass zu tun. Dennoch werden Gedanken auf Weimar gelenkt, wenn in Europa Populismus, politische Instabilität, Angriffe auf den Rechtsstaat und autoritäre Tendenzen wiederkehren, die man längst überwunden glaubte. Auch heute bleibt die Frage offen, ob die Weimarer Demokratie mit daran gescheitert ist, weil ihre Verfassung institutionell falsch angelegt war. Es lohnt sich hier, vorgeblich altbekanntes Terrain neu zu vermessen, um aus der Vergangenheit etwas für die Gegenwart zu lernen.

Udo Di Fabio analysiert verfassungshistorisch tragende staatsorganisationsrechtliche Entscheidungen, ihre Folgen im praktischen politischen Prozess, aber auch die Kräfte, denen das Recht mitunter machtlos gegenübersteht. Es geht dabei nicht so sehr um den rechtstechnischen Vergleich zum Grundgesetz, sondern weit mehr um die Einsicht, wie das Recht einer Demokratie die Spielregeln vorgibt, sie damit stützen, fördern, aber auch blockieren kann. Die institutionelle Analyse zeigt aber auch, dass letztlich keine rechtliche Sicherung vor einem Verfall der politischen Kultur zu schützen vermag. Das Recht behält nur dann seine Wirkung, wenn die Kultur der Demokratie in den Köpfen und Herzen der Menschen verwurzelt ist: Eine Analyse der Entstehungs- und Entwicklungsbedingungen der Weimarer Reichsverfassung, der Auswirkungen ihres Systems der Machtverteilung und der Belastungen des Regelsystems im Zuge der politischen Auseinandersetzungen / Möglichkeiten eines besseren Vergleichs zu heutigen Verfassungssystemen und für die Wahrnehmung von Deformationstendenzen im europäischen Rechtsraum.

Dieses Buch macht Chancen sichtbar, wie politischen Blockaden oder gar einer erneuten Radikalisierung des politischen Prozesses entgegengewirkt werden kann. Für Juristen, Historiker, Politologen, Sozialwissenschaftler und alle an verfassungsgeschichtlichen Themen Interessierten.

Inhaltsverzeichnis des Buches  

Lothar Machtan: 
Kaisersturz - vom Scheitern im Herzen der Macht 1918 
Darmstadt : wbg Theiss 2018, 350 Seiten
ISBN 978-3-8062-3760-3

Es war eine politische Schicksalsgemeinschaft, die zum Scheitern verurteilt war: Kaiser Wilhelm II., der übermächtige Schwächling, Friedrich Ebert, der vermeintliche Retter, und Kanzler Prinz Max von Baden, der unvorhergesehene Anwärter auf den Kaiserthron. Mit großer szenischer Kraft erzählt Lothar Machtan von den Triebfedern der Hauptakteure im Herzen der Macht: von Leichtsinn und Dummheit, von Angst und Trotz, von Blindheit und Arroganz, von Feigheit und Versagen im Angesicht der schwersten Krise des deutschen Kaiserreichs. Statt mit klugen Problemlösungen aufzuwarten, ließen sie sich immer tiefer in ein Polit-Drama verstricken, über das erst am 9. November 1918 der Vorhang fiel.

Inhaltsverzeichnis des Buches  

Benjamin Hasselhorn: 
Königstod - 1918 und das Ende der Monarchie in Deutschland 
Leipzig : Evangelische Verlagsanstalt 2018, 190 Seiten
ISBN 978-3-374-05730-6

Am 9. November 1918 floh Kaiser Wilhelm II. nach Holland ins Exil. Das besiegelte das Ende der Monarchie in Deutschland. Wilhelm II. galt fortan als Feigling und wurde als Hauptschuldiger am Ersten Weltkrieg identifiziert. Wenig bekannt ist heute, dass es auch ganz anders hätte kommen können: Manche im Umfeld des Kaisers planten, ihn im November 1918 an der Front den »Heldentod« sterben zu lassen und damit die Monarchie zu retten. Das unrühmliche Ende hat das Bild vom Kaiserreich nachträglich verdunkelt – zu Unrecht? Winston Churchill meinte, bei einer stabilen parlamentarischen Monarchie hätte Hitler in Deutschland kaum Fuß fassen können. Ländern wie Großbritannien oder Schweden gelang es, im 20. Jahrhundert mit ihrer Monarchie der Demokratie ein Stück Tradition und damit Stabilität zu geben. Unter Berücksichtigung der aktuellen Monarchieforschung wirft dieses Buch einen neuen Blick auf die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts.

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Herwig Buntz u.a.: 
Die Weimarer Republik in der Pfalz - Materialsammlung für den Unterricht mit ausgearbeiteten Modulen (Sekundarstufe I und II)  
Kaiserslautern : Bezirksverband Pfalz 2018, 202 Seiten
ISBN 978-3-927754-92-8

Vier Lehrkräfte, die zugleich Pädagogen sind, haben die 208-seitige Broschüre im Ringbuchformat erarbeitet, die zahlreiche Abbildungen und Textquellen sowie Aufgabenvorschläge mit Erwartungshorizonten bietet. Die Materialsammlung ist aufgrund seiner erläuternden Teile und zahlreichen Quellen auch für interessierte Laien geeignet. Die Weimarer Republik hat – auch wenn oft mehr ihr Scheitern im Mittelpunkt steht – einen großen Beitrag für das Demokratieverständnis in Deutschland geleistet.

Die vier Module geben einen Überblick über die wesentlichen Phasen der Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Nationalsozialismus und stellen die pfälzischen Bezüge her. Dabei spielen die französische Besatzung und der Separatismus eine besondere Rolle. Wirtschaft, Politik und Kultur der 1920er Jahre werden ebenfalls in den Fokus gerückt und die Schlussphase erörtert, die das Aufkeimen des Nationalsozialismus beinhaltet. Ein weiteres Thema sind die Errungenschaften der Weimarer Republik, zu denen das Frauenwahlrecht ebenso gehört wie die Gründung der bis heute wirkenden Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften.

Mark Jones: 
Am Anfang war Gewalt - die deutsche Revolution 1918/19 und der Beginn der Weimarer Republik 
Bonn : Bundeszentrale für politische Bildung 2017, 431 Seiten
ISBN 978-3-7425-0133-2

Unter welchen Vorzeichen stand der Beginn der Weimarer Republik? Das deutsche Kaiserreich hatte im Weltkrieg eine Niederlage erlitten. Zahllose Menschen waren traumatisierte Opfer oder Augenzeugen von Brutalität, für andere blieb oder wurde Gewalt Mittel zum Zweck ihrer Interessen. Die Revolution vom November 1918 wirkte als Katalysator: Sie beflügelte Hoffnungen auf den Umsturz, lieferte indes im Gegenzug der jungen Demokratie angesichts der Bedrohung die Argumente zur autoritären, teils gewaltsamen, auch rechtsbeugenden Niederschlagung revolutionärer Umtriebe. Gerüchte, Übergriffe, Morde und Attentate vergifteten das gesellschaftliche Klima und setzten einen Kreislauf schrankenloser Gewalt und ihrer Vergeltung in Gang.

Der irische Historiker Mark Jones arbeitet dieses Amalgam aus Angst, Stimmungen, Bedrohung, Gewalterfahrung und die daraus resultierende fatale politisch-gesellschaftliche Dynamik in den ersten Jahren der Demokratie heraus, die, so Jones, für das Erstarken des Nationalsozialismus von zentraler Bedeutung gewesen sei.

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